SOMALI YACHT CLUB - The Sea
Mehr über Somali Yacht Club
- Genre:
- Psychedelic Rock / Fuzz Rock / Stoner Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Robustfellow
- Release:
- 22.01.2018
- Vero
- Religion Of Man
- Blood Leave A Trail
- Hydrophobia
- 84 Days
- Crows
Instrumental-Psychedelic-Wahnsinn
Als der SOMALI YACHT CLUB vor vier Jahren zum ersten Mal auf der internationalen Bildfläche auftauchte, waren Presse und Fans sich einig, dass diese Ukrainer mit ihrem innovativen Gemisch aus psychedelisch geformtem Post Rock, einer progressiven Mischung aus Fuzz- und Stoner-Sounds, recht schnell zu einer echten Größe im Bereich des Garage Rocks werden - ungeachtet der Tatsache, dass ihre Songs weit über die Grenzen der jeweiligen Genres hinausragten. Die Band nahm sich in der Folge eine kurze Auszeit, um das gewaltige Feedback zu verdauen, machte sich dann aber prompt an die Arbeiten zum nächsten Album, dessen Entstehungsphase dennoch eine ganze Weile brauchte. Nun ist "The Sea" fertig und erklärt schon in den ersten Noten, warum man die etwas größere Geduldsprobe ertragen musste. Der SOMALI YACHT CLUB hat nämlich noch mal einen draufgepackt und bereits zu Jahresbeginn eine der besten psychedelischen Scheiben angeschoben, die wir 2018 zu hören bekommen - das kann man jetzt schon mit absoluter Bestimmtheit behaupten!
"The Sea" ist allerdings nicht ganz so stürmisch wie der Debüt-Silberling, sondern startet sogleich mit einer monumentalen Reise durch verträumte Soundscapes, eigenwillige Alternative-Segmente und inhaltlich verschachtelte, letztendlich aber nicht allzu komplexe Gitarrenarrangements, von denen sowohl der knapp zwölfminütige Opener 'Vero' wie das nicht minder lange 'Religion Of Man' getragen werden. Die Osteuropäer setzen eine klare Duftmarke, lassen sich aber trotzdem nicht wirklich in die Karten schauen, wie die nachfolgenden Beiträge noch eindrucksvoll belegen sollen. Denn nach dem Breitband-Auftakt, der ohnehin schon epische Ausmaße nimmt, kommt die Band erst richtig in Fahrt und spielt sich in einen emotionalen Rausch, der mit allzu lässigen Sounds zwar regelmäßig konterkariert wird, zum Ende hin aber solch betörende Züge annimmt, dass man von der hypnotischen Wirkung solcher Tracks wie '84 Days' und 'Crows' regelrecht Angst bekommen kann. Hier fasziniert jeder Übergang, hier klingt jeder Ton ergreifend, und zum Schluss greifen auch noch einige versteckte Harmonien, die einen langfristig immer mehr überwältigen.
Man kann daher auch getrost bestätigen, dass der SOMALI YACHT CLUB die positiven Eindrücke des Debüts noch übertreffen und mit "The Sea" den nächsten Stein auf dem persönlichen Erfolgspfad gepflastert hat. Von dieser Band wird man sicherlich noch auf breiter Ebene reden. Wir wollen es an dieser Stelle bereits tun und ihr ein großes Lob für ein fantastisches zweites Album aussprechen.
Anspieltipps: Crows, 84 Days, Blood Leave A Trail
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes