SONATA ARCTICA - The Days Of Grays
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2009
Mehr über Sonata Arctica
- Genre:
- Heavy Rock
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- Nuclear Blast/Warner
- Release:
- 18.09.2009
- Everything Fades To Gray (Instrumental)
- Deathaura
- The Last Amazing Grays
- Flag In The Ground
- Breathing
- Zeroes
- The Dead Skin
- Juliet
- No Dream Can Heal A Broken Heart
- As If The World Wasn't Ending
- The Truth Is Out There
- Everything Fades To Gray
Power Metal? Symphonic Rock? Wen interessiert es? SONATA ARCTICA spielen in einer eigenen Liga und liefern das Album ihres Lebens ab.
Endlich! Man will es laut in die Welt hinaus rufen – endlich haben SONATA ARCTICA zu alter Stärke zurückgefunden. Nach dem viel zu komplizierten "Unia" drehen die Finnen zwar die Uhr nicht um einige Jahre zurück, besinnen sich aber auf ihre Stärken und liefern das beste Album ihrer Karriere ab. Ich bin kurz davor zu sagen, dass sie meinen bisherigen Jahres-Liebling "Skyforger" (von AMORPHIS) schlagen. Und ja – ich sage es. "The Days Of Grays" ist eine unglaublich emotionale Achterbahnfahrt, die von viel Leid, viel Liebe und vielen Gefühlen handelt. Eingebettet in das Intro und den Rausschmeißer 'Everything Fades To Grey', zunächst als Instrumental und am Ende mit dem gesungenen Wort, liefern Tony und Kollegen einen Schmachtbatzen nach dem nächsten.
Wer bisher noch nix mit den Jungs anfangen konnte, sollte sich einfach mal die Zeit nehmen und 'Deathaura' in einer dunklen Ecke hören. Beginnend mit einer überraschenden Eröffnung durch den Gastgesang von Johanna Kurkela, über die Horrorsoundtrack-artigen Elemente bis hin zum großen, verzweifelten Finale. Das sind acht Minuten purer Wahnsinn. Dennoch sei gesagt, dass sich bis auf 'Deathaura' und die Single 'Flag In The Ground' der Metal-Anteil in Grenzen hält. Tony sieht es selbst sehr realistisch, dass SONATA ARCTICA keine Power Metal-Band mehr sind. SONATA ARCTICA anno 2009 sind eine symphonische Rockband, die mehr Wert auf sinnvolle und eingängige Strukturen legt, als auf plumpe Gitarrengewitter. Diese kommen zwar auch in einigen Stellen zum Vorschein, doch nur als Ausgleich, um nicht zu sehr in seichte Gewässer abzudriften. Denn der Großteil der Songs sind tieftraurige Midtempo-Nummern, die schnell in den Kopf und noch schneller ins Herz gehen.
Neben der musikalischen Komponente spielen die Texte auf "The Days of Grays" eine große Rolle. Zwar liegt uns kein Konzeptalbum im eigentlichen Sinne vor, doch führt ein roter Faden durch das gesamte Album. Die Rede ist von unerfüllter Liebe, von Schmerz und von ganz viel Trauer. Wenn man sich die Scheibe zu Gemüte führt, glaubt man kaum, dass Tony privat ein glücklicher Mensch zu sein scheint.
Also werte Leser – wer mal wieder so richtig in deppressive Stimmung fallen möchte, der braucht sich nur "The Days Of Grays" reinzuziehen. Trauriger klangen SONATA ARCTICA nie. Für Menschen, mit gebrochenem Herzen, ist dies der Soundtrack zum totalen Niedergang.
Anspieltipps: Deathaura, Juliet, The Truth Is Out There
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Enrico Ahlig