SONGHOY BLUES - Résistance
Mehr über Songhoy Blues
- Genre:
- World Music / Blues Rock / Reggae / Funk
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Transgressive / [PIAS] Cooperative
- Release:
- 16.06.2017
- Voter
- Bamako
- Sahara
- Yersi Yadda
- Hometown
- Badji
- Dabari
- Ici Bas
- Ir Ma Sobay
- Mali Nord
- Alhakou
- One Colour
Blues aus der afrikanischen Krisenregion
Blues Rock bleibt die Musik der Schwarzen - dazu bedarf es keiner historischen Belege oder gar Diskussionen, die den Werdegang des R&B-Sounds im Laufe der Jahrzehnte aufgreifen. Dennoch darf man SONGHOY BLUES als einen überaus exotischen Vertreter der Sparte beschreiben, denn die Truppe aus dem afrikanischen Mali bewegt sich weit über die Grenzen der alten Rhytm'n'Blues-Sparte hinweg, nutzt erwartungsgemäß neben den heimischen Einflüsse auch Motive der weltlichen Musik und spannt den Bogen bis zu funkigen Reggae-Sounds, die vor allem in den Grooves der neuen Platte deutlich wahrzunehmen sind.
"Résistance" ist jedoch ein Werk, mit dem die Band nicht nur sehr experimentell vorgeht, sondern auch ihre bisherig erfahrene Anerkennung demonstriert. Unter anderem hat sich Iggy Pop zu einem Gastauftritt hinreißen lassen, und diesen schmucken Bonus kann sich bis heute wohl kaum eine Combo auf die Fahne schreiben.
Musikalisch indes ist das zweite Werk der Afrikaner nur relativ entfernt der Rockmusik zuzuordnen; die beschwingten Rhythmen erinnern an landeseigene Traditionals, die ganz klar als positiver Gegenpol zur nach wie vor sehr dramatischen politischen Lage in der Heimatregion der Musiker fungieren. In 'Bamako' wollen sie beispielsweise demonstrieren, dass trotz allem die Lebensfreude nicht aus den Herzen der Bevölkerung in Mali gewichen ist - und für eben dieses Lebensgefühl steht SONGHOY BLUES stellvertretend für all diejenigen Menschen, die nicht das Glück hatten, in der westlichen Welt Fuß zu fassen, ihren Mut aber dennoch nicht verloren haben.
"Résistance" mag auf diesen Seiten nur ein Randthema sein, aber es ist ein durchaus interessantes Album, das den Blick über den Tellerrand insofern lohnt, als dass diese Band mit sehr viel Leidenschaft bei der Sache ist und einfach eine sehr angenehme Stimmung verbreitet. Open Minded? Dann auf zum Lauschangriff!
Anspieltips: Bamako, Mali Nord
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes