SONIC SYNDICATE - Confessions
Mehr über Sonic Syndicate
- Genre:
- Alternative Metal / Rock
- ∅-Note:
- 4.00
- Label:
- Despotz Records
- Release:
- 14.10.2016
- Confessions
- It's A Shame
- Start A War
- Falling
- I Like It Rough
- Still Believe
- Crystalize
- Burn To Live
- Life Is Not A Map
- Russian Roulette
- Closure
- Halfway Down The Road
Weg vom Metal, hin zum Mainstream-Einheitsbrei.
Die Schweden SONIC SYNDICATE sind einer der Modern-Metal-Vertreter, an dem sich schon seit Jahren die Geister scheiden. Für die einen ist die mittlerweile zum Quartett geschrumpfte Band der Inbegriff der Anbiederung an den Mainstream, während sich andere an den eingängigen Hooklines und großen Melodien erfreuen. Angefangen hat der Vierer dabei ursprünglich als extrem melodische Reinkarnation der Landsleute von IN FLAMES, nur um sich in den folgenden Jahren immer weiter vom Melodic Death Metal und Metalcore zu verabschieden. 2014 folgte dann schließlich mit dem selbstbetitelten Album "Sonic Syndicate" eine letzte Verbeugung vor den eigenen Wurzeln, bevor sich die Jungs auf eine zweijährige Odyssee begaben, um einen neuen und frischen Sound zu finden, von dem sich nun endlich die Fans auf dem Silberling "Confessions" einen Eindruck verschaffen können.
Für alle Anhänger der Frühphase entpuppt sich dabei bereits das Artwork der Platte als schlechtes Omen, denn wo der Vorgänger noch recht offensichtlich als Metal-Release zu erkennen war, prangt auf dem neuen Langeisen ein eher einfallsloses Artwork, das sich auch bestens für eine beliebige Dance-Music-Compilation geeignet hätte. Ein Eindruck, der sich wenig überraschend dann auch musikalisch im Opener und Titeltrack 'Confessions' direkt fortsetzt. Elektronische Spielerein, austauschbare Pop-Hooklines und vor allem keine wirklich wahrnehmbaren Gitarren, das sind die Zutaten aus denen sich der neue Sound von SONIC SYNDICATE zusammensetzt. Die Transformation weg vom Metal und hin zum Mainstream scheint für die vier Schweden endgültig abgeschlossen zu sein, was nach dem Bruch mit ihrem bisherigen Label Nuclear Blast und der angekündigten Neuaustrichtung auch durchaus zu erwarten war.
Leider verliert die Musik des Quartetts damit aber auch die Trademarks, die den Jungs mit starken Alben wie "Only Inhuman" oder "We Rule The Night" einst den großen Durchbruch beschert haben. Ohne die fetten Gitarren-Riffs bleibt nämlich nicht viel mehr übrig als teilweise lauer Alternative-Pop-Rock, den es so im Radio schon tausenfach zu hören gab und gibt. Ihr Gespür für eingängige Hooks hat die Truppe dabei glücklicherweise nicht ganz verloren, wodurch zumindestens Tracks wie das feine 'Start A War' oder 'Burn To Live' noch eine halbwegs brauchbare Langzeitwirkung entfalten. Das übrige Material von "Confessions" zieht allerdings eher unscheinbar am Hörer vorbei, ohne mit ganz großen Momenten und Melodien auftrumpfen zu können.
Alles in allem kann damit schlussendlich nur das Fazit stehen, dass sich der Vierer auf der Suche nach einem neuen Sound ganz schön verlaufen hat. Dabei ist es nicht einmal so sehr der Mangel an metallischen Klängen, der mich stört, sondern viel mehr die generischen Melodien des Silberlings, die schamlos auf Radio- und Massentauglichkeit abzielen. Mut zur Weiterentwicklung in allen Ehren, aber wenn die Schweden weiterhin sämtliche ihrer Stärken wegrationalisieren, dann sehe ich für die Zukunft von SONIC SYNDICATE schwarz. "Confessions" ist jedenfalls der erste Totalausfall im Werk des Vierers und ist damit ein Release, bei dem auch eingefleischte Fans lieber erst einmal ein Ohr riskieren sollten, bevor sie die Anschaffung später bereuen.
- Note:
- 4.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs