SONIC WOLVES - III
Mehr über Sonic Wolves
- Genre:
- Psychedelic Rock / Garage Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Argonauta Records
- Release:
- 22.03.2024
- Shapeshifter
- O.B.E.
- Dead To The World
- Dark Recollection
- Heavy Lies The Crown
- The Ten Doors
- Won't Be Their Fool
- Gotta Do It Right
Garage Rock trifft monumentale Psychedelic-Sounds.
Argonauta Records ist mittlerweile zu einer lohnenswerten Anlaufstelle für den gesamten italienischen Underground geworden. Vor allem im Bereich des Psychedelic Rock hat das südeuropäische Label in der jüngeren Vergangenheit einige sehr interessante Bands an die Oberfläche gespült und sich somit Stück für Stück zum zuverlässigen Lieferanten für echte Qualitätsware entwickelt. Mit "III", dem selbstredend dritten Album der SONIC WOLVES, hat die Plattenfirma nun das nächste heiße Eisen im Feuer - zumindest wenn man den Vorankündigungen Glauben schenken mag.
Doch die neue Scheibe des jungen Trios gibt ein paar knoblige Hausaufgaben auf, weil sich die Band nie so recht durchringen kann, ob sie nun dreckigen Garagenrock spielen oder doch lieber den psychedelischen Sektor bedienen möchte. Man hat sich schließlich für einen Mittelweg entschieden, der insofern aber nicht inkonsequent erscheint, da es SONIC WOLVES recht gut gelingt, atmosphärische Parts und räudigen, meist unkonventionellen Rock & Roll unter einen Hut zu bekommen. Und dennoch ist der Einstieg nicht allzu leicht.
Dabei macht die Band es ihren Zuhörern zunächst einmal gar nicht so schwer; 'Shapeshifter' gibt zum Start mächtig Gas, erfreut sich herrlich fuzziger Gitarrensounds, übernimmt Elemente aus dem Retro-Rock-Spektrum und punktet auch ohne besondere Hookline. Den punkigen Spirit will die Truppe dann auch in den nächsten Song mitnehmen, doch dem furiosen Start in 'O.B.E.' folgt eine permanente Entschleunigung, in deren Rahmen erste Nebelschwaden auftauchen, die den Song schließlich sogar in die Nähe des doomigen Stoner Rocks bringen. Die Experimentierfreude kommt erstmals deutlicher zur Geltung, trifft aber auch hier sofort ins Schwarze, selbst wenn der Werdegang der Nummer recht ungewöhnlich ist. Genau mit diesem außergewöhnlichen Mix geht es dann auch weiter. Flotte Rotzrock-Kompositionen wie 'Dead To The World' oder 'Gotta Do It Right' wechseln sich mit etwas epischeren, manchmal gar verträumten Psychedelics wie 'Heavy Lies The Crown' und 'The Ten Doors' ab. Die straight-forward-Mentalität und das relaxte Momentum geben sich die Klinke in die Hand, und ganz vorne lässt Frontdame Kayt Vigil, die in der Vergangenheit schon bei unzähligen Acts mitgemischt hat (u.a. auch bei PENTAGRAM), so richtig die Sau raus. Da kann man nun ganz und gar nicht behaupten, dass das keinen Spaß macht.
Trotzdem ist der Ansatz der SONIC WOLVES ungewöhnlich und benötigt ein bisschen Zeit zur Vertiefung. Die Wechsel sind manchmal doch ein wenig radikal, doch die Scheibe bleibt im Fluss und kann die Kontraste wunderbar auffangen. Bei Argonauta hat das Gespür wieder zugeschlagen, auch "III" gehört zu den lohnenden Titeln des Labelprogramms.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes