SONNE HAGAL - Ockerwasser - A Symphony Of Sorrowful Songs
Mehr über Sonne Hagal
- Genre:
- Neofolk
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Luftschutz Entertainment
- Release:
- 15.10.2014
- Shape Of Things
- Morpheus
- Of Dissembling Words
- After The Rain
- Black Spring
- Thyme
- Silence
- Gold
- Devon
- Mediocrity
- Assassins
Kompetenter Neofolk
"Ockerwasser - A Symphony Of Sorrowful Songs", das ist ein salbungsvoller Titel und dahinter versteckt sich entsprechend pathetische Musik. SONNE HAGAL aus Brandenburg spielt Neofolk, jene Mischung aus akustischen Gitarren, elektronischen Einsprengseln und Samples, die hin und wieder ins psychedelisch-progressive verschoben wird, wo man dann Geigen, Bläser und dezente, jazzige Rhythmusarbeit bestaunen kann.
Um dieser eigentlich recht ansprechenden Musik einen ideologischen Überbau zu geben, werden dann gerne Sätze aus dem Esoterikbereich zitiert, etwas Neuheidentum und alles, was zwischen diese beiden Pole passt. Wer also Grenzen überschreiten will, hinter unsere kalte, materialistische Welt blicken will und den Schleier zwischen Traum und Realität durchbrechen will, ist bei der Musik von SONNE HAGAL richtig und kann sich schon mal überlegen, welche Seite nun Traum und welche Wirklichkeit ist. Soweit zum Bereich von "Ockerwasser", der bei einem Genuss der Musik eher hinderlich sein kann, wenn man so wie ich zwar eine Faszination für Glauben aller Art, aber wenig Kapazität zum mitspielen an den Tag legt.
Wenn man all das ausblendet, kann man jedoch mit "Ockerwasser" eine tolle Zeit haben. Denn die Band schafft es tatsächlich, kleine musikalische Reisen zu erschaffen, die trotz, oder gerade wegen, ihrer recht einfachen Instrumentierung und dem recht oberflächlich einfachen Aufbau den Hörer schnell hineinziehen in eine melancholisch-verträumte Welt, aus der zumindest ich mich nur schwer lösen kann. Hier sind schlicht ein paar wirklich schöne Lieder versammelt, wie etwa 'After The Rain' oder besonders 'Devon'. Dazwischen läuft die Musik zwar immer wieder Gefahr, in allzu gefälliger Weise dahinzuplätschern, aber dies tut sie so gefällig, dass ich nicht gewillt bin, dies allzu negativ auszulegen. Schließlich läd "Ockerwasser" mich immer wieder zum Träumen ein, dazu die Welt für eine Albumlänge zu vergessen und einfach mal die Gedanken schweifen zu lassen. Das geht auch ganz ohne Spiritualität und dafür gibt es eine gute Note, denn hier soll die Musik im Vordergrund stehen.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst