SONS OF JONATHAS - The Death Dealer
Mehr über Sons Of Jonathas
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Apache Records / Sony BMG
- Release:
- 18.07.2005
- Final Call
- Cult Of Death
- The Return
- Revelation Of The Damned
- Chupacabra
- Listen & Obey
- Sons Of Jonathas
- Connected By Blood
- House Of Torment
Die Belgier SONS OF JONATHAS setzen mit "The Death Dealer" einen stählernen weißen Hai im heimischen Gartenteich aus, der in the vein of BOLT THROWER, BLOODBATH und UNLEASHED nach krankem und schutzlosem Schuppengetier fischt. Absolut oldschoolig knarzt dabei der von Edelproducer Tue Madsen verzapfte Sound durch die Boxen. Die Klampfen graben im Keller ein weiteres Stockwerk aus, während die Drums und der Tieftöner den freigeschaufelten Dreck direkt aus der Hütte pusten. Setzen, eins, das passt schon mal!
Die neun "The Death Dealer"-Tracks sind einfach strukturiert und jederzeit nachvollziehbar, was ein entspannt tödliches Metallerlebnis garantiert. Gleich der Opener 'Final Call' räubert dermaßen frech in den Vorgaben der frühen skandinavischen Szene, dass es mir die Hörner oberhalb der Schläfen durch die subkutane Hautschicht drischt. Bösartige Refrains mit haushohen Riffwänden in Verbindung mit leicht MOTÖRHEAD-flankierten und fast schon rockigen Strophen ergeben unterm Strich fun pur. 'Cult Of Death' hingegen zieht die Temposchraube gewaltig an. Dabei bleibt festzuhalten, dass die Jungs ihr Handwerk verstehen, keine Frage. Wäre auch verwunderlich wenn es nicht so wäre, da Gitarrero Xavier Carion einst bei CHANNEL ZERO zockte. Diese Riffs kann man immer mal wieder auch bei SONS OF JONATHAS heraushören, obwohl die Band ungleich heftiger als CHANNEL ZERO zu Werke geht. Nach dem instrumentellen Zwischenstück 'The Return' gehen SONS OF JONATHAS einmal mehr in die Vollen und schießen mit 'Revelation Of The Damned' eine Uptempogranate aus den Hüften, die live hervorragend funktionieren sollte. Feinste Death-Metal-Kost, ohne Schnörkel. Einfach nur straight in die Fresse, jawollja!
Mit 'Chupacabra' folgt der heimliche Hit des Albums. Ein zähes und schleimiges Metallreptil bahnt sich seinen Weg, um hinterlistig sein pulsierendes Gift in den Adern des Hörers zu versenken. Mit einem Höllengroove versehen, zündet der Track mit feinen Melodien und brachial blastenden Riffs. Mit 'Listen & Obey' folgt eine Hochgeschwindigkeitsgranate an der Lichtgeschwindigkeitsgrenze, die ich allerdings reichlich austauschbar finde. Nicht viel langsamer aber deutlich variabler semmelt da schon 'Sons Of Jonathas' übers Nervensystem, dessen Charme von den sägenden Klampfen und der blubberigen Röhre von Ronald Camonier ausgeht. Mit 'Connected By Blood' wird’s leicht apokalyptisch und man fühlt sich an ganz frühe UNLEASHED erinnert. Das aber auf ganz, ganz hohem Niveau. Die melody lines machen dabei die Nummer schnell zu einem Fall für die Repeattaste. Midtempo-Death-Metal für den Feinkostladen, auch wenn in diesem Fall für Rohwurstwaren und Gehacktes.
Den würdigen Abschluss bildet das völlig hypnotische 'House Of Torment', das wie eine Untermalung für einen Horrorstreifen klingt und mit seiner spärlichen Instrumentierung und den Flüstertiraden bestens zu einem Low-Budget-Slasher passen würde.
Fetter Business-Einstieg also, der Spaß macht. Allerdings hat die Scheibe auch ein paar Längen, die aber im Hinblick auf das Gros an Volltreffern nicht wirklich ins Gewicht fallen. Wer die beiden BLOODBATH-Scheiben gut fand und auf alte UNLEASHED steht, kann bedenkenlos zugreifen.
Anspieltipps: Final Call, Chupacabra, Connected By Blood
- Redakteur:
- Alex Straka