SONUS UMBRA - Winter Soulstice
Mehr über Sonus Umbra
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Just For Kicks/Eigen
- Release:
- 27.09.2013
- Last Train To Kimball
- Insomniac Blue
- Palestinian Black
- Wounded Animal
- Let It Rain
- Silence Kills
- It's Only Fear
- Bar At The End Of The World
- Haunted
- Rebuke The Sea
- Adrift
Chicagoer Neoprog mit Flöten
Das sehr stimmungsvolle Cover ziert ein Baum, der auf einer verschneiten Insel steht und zwischen den Ästen schaut die Sonne durch. Diese wirkt aber auch fast wie ein unheimliches Auge und wenn man genauer schaut, kann man sogar ein Gesicht in ihm erkennen. Alles deutet auf sehr interessante Musik hin, doch leider entsprechen die durch das Äußere geweckten Erwartungen nicht dem, was man innendrin an Musik findet.
Es ist schwer festzumachen, was bei SONUS UMBRA fehlt, denn insgesamt ist der sanfte, leicht angejazzte Neoprog sehr stimmig und gefällig. Es gibt zarte Akustikgitarren, schöne Querflöten, ein Cello und feinen Satzgesang. Vieles erinnert an JETHRO TULL, doch ich höre noch eine andere Referenz heraus, die wohl weder die Band SONUS UMBRA noch ein Großteil der Leser kennen wird, nämlich die deutschen TEA IN THE SAHARA, welche Mitte der Neunziger zwei tolle Alben veröffentlicht haben. ENCHANT (Gitarrensoli) und ÄNGLAGARD (Flöte) schauen jedoch auch hin und wieder mal vorbei.
Das klingt alles schön und gut, aber SONUS UMBRA zündet bei mir nicht vollständig. Im Fußball würde man sagen, es fehlt der Zug zum Tor. Ich vermisse eine verwegene Idee, einen Geistesblitz, der dem proggewohnten Ohr einen Piekser verleiht. Ein Schwachpunkt der Chicagoer sind obendrein die Leadvocals von Roy-Ben Joseph, die für eine solche Musik zu eintönig sind, zu selten aus sich heraus gehen. Und wenn, dann erinnern sie allzusehr an bekannte Größen wie FISH oder Ian Anderson, ohne aber ebenso gut zu sein.
Möglicherweise braucht "Winter Soulstice" aber auch noch mehr Zeit, als ich momentan bereit bin, zu investieren, möglichweise bedarf es auch einer gewissen Stimmung für die Musik (weiße Weihnachten?), deswegen möchte ich auch nicht mehr weiter auf der Band rumtrampeln.
Musikalisch gibt es, wie gesagt, wenig auszusetzen und im Prinzip ist alles da, was ein Progger bei seiner Musik sucht (hört man in 'Let It Rain' rein, auch der Schluß von 'Haunted' bockt), wenn er nicht die Neuerfindung des Rades erwartet.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Thomas Becker