SOON A.D. - Vol. 1
Mehr über Soon A.D.
- Genre:
- Doom/ Folk/ Americana/ Hard Rock/ Stoner/ Southern Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Temple Of Torturous
- Release:
- 04.03.2016
- We Are On Your Side
- Burning Wood
- See You Soon
- Gold Soul
- Glass Hours
- Mauveine
- Datura Stramonium
- Rise
Vollkommen überzeugender Genreübersteiger!
Nun, eine der Überraschungen des Jahres. Zumindest für mich. Ich kann gar nichts dazu sagen, wie dieses Quartett aus North Carolina in meinen Fokus gerät. Das muss im Frühjahr gewesen sein, da hießen sie noch SOON. Aber weil es davon schon so einige zu geben scheint, verkündete die Truppe kürzlich, sich nun SOON A.D. nennen zu müssen.
Dem Sog und meiner Begeisterung für das Debüt "Vol.1" hat das Namensgeschacher hingegen nie geschadet – darüber hinaus ist das Teil zu einem ständigen Wegbegleiter der letzten Wochen und Monate geworden. Warum? Übergreifende Ideenvielfalt, ein (bescheiden gesagt) faszinierender Genre-Mix, der sich da zusammengebraut hat. Doom, Folk, Stoner Metal, Southern Rock, und das alles mit einer Gesangslinie, die mich ein jedes Mal fesselt.
Und wenn sich die clever gesetzten Doppelgesänge zu erschöpfen scheinen, übernimmt eine andere Melodie, ein griffiges Solo oder ein Tempowechsel - sprich eine neue Stimmung - das Stück. Auf der nochmaligen Suche nach den Hervorhebern werde ich nicht fündig. Denn es passt so ziemlich alles: Der Stampfer 'We Are On Your Side', der konsequent einen mächtigen Marschrhythmus hält und dabei fluffige Sepiagitarren emporsteigen lässt, die Akustikgitarrenmelancholie 'Mauveine', der Epikrocker 'Datura Stamonium', die Sommerhymne 'Burning Wood' oder der flinke Stonerblinker 'See You Soon' – sie alle vervollständigen den Moment auf ihre jeweils andere Art. Ja, Euphorie! Denn die acht Stücke entfalten sich, blühen auf und verdorren wieder, sie alle bieten gehöriges Potential, sich danach süchtig zu fühlen.
Dass ein solch fulminantes Album sich auf einem kleinen schwedischen Label namens Temple Of Torturous versteckt, das ein sorgfältig ausgewähltes Portfolio zwischen Funeral Metal und Post Rock zu pflegen scheint, ist daher eher überraschend. Aber als Heimat wohl gewählt, denke ich. Diese Überraschung ist gelungen. Man sollte ihr folgen.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben