SORA - Demented Honour
Mehr über Sora
- Genre:
- Hardrock
- Label:
- MTM Music
- Release:
- 24.02.2006
- Highway To Nowhere
- Guilty
- Along The Way
- Barstool Corner
- NYC
- One Way Ticket
- Piece Of Paper
- Broken Dreams
- If You Ever Need Love
- Rain
Zwar wurde "Demented Honour" schon vor einem halben Jahr bei uns besprochen, aber damals war die Scheibe wohl nicht leicht zu ergattern, weshalb sich MTM Music kurzum dazu entschlossen haben, das Album offiziell in Deutschland zu veröffentlichen. Alle, die sich das vorzügliche Album damals noch nicht geholt haben können dies hiermit nachholen. Bis auf ein neues Cover und eine leicht veränderte Songreihenfolge ('Highway To Nowhere' hat 'Guilty' vom Platz des Albumopeners verdrängt) hat sich nichts geändert – und das ist auch gut so.
Erol SORA, dessen Name bei mir eher darauf schließen ließ, dass er türkischen Ursprungs ist, kommt aus Kanada und hat u. a. schon bei John Lawton (URIAH HEEP) in die Saiten gegriffen. Auf seinem Solo-Album dominiert zeitloser Hardrock der Siebziger und Achtziger. Ähnlich wie bei RICHIE KOTZEN steht bei ihm der Song im Vordergrund und weniger egomanisches Gitarrengeschrube. Daneben ist er auch für den Gesang zuständig und kann mit seiner wohlig-souligen Stimme den Songs seinen Stempel aufdrücken. Dabei schlägt sich der Gitarrero mehr als achtbar aus der Affäre und alle Songs sind qualitätstechnisch auf einem sehr hohen Niveau angesiedelt. Der dezent unterlegte Keyboardteppich lässt ihn stilistisch in der Nähe seines Ex-Arbeitgebers parken, und von den in der Labelinfo genannten Bands können ebenfalls BAD COMPANY und DEEP PURPLE als Vergleich herhalten. Insbesondere die Refrains und die Gitarrenarbeit stechen positiv hervor und dürften jeden traditionellen Rockfan vor Freude im Dreieck springen lassen. Ob klassische Rocker ('Guilty', 'Highway To Nowhere', 'One Way Ticket'), halbakkustische Hooklinegiganten ('Along The Way', 'Barstool Corner'), eine musikalische Hommage an die COUNTING CROWS ('NYC'), MR. BIG-mäßige Rocker ('Brocken Dreams) oder Balladen ('Rain'): Mr. SORA hat einfach die genial-göttliche Gabe, coole Songs zu schreiben und im Team zu agieren, wovon sich manch ein "Wundergitarrero" eine Scheibe abschneiden kann.
Von der Herangehensweise her erinnert Erol SORA mich an Dan Huff von GIANT, wobei er nicht ganz an die Klasse von Götteralben wie "Last Of The Runaways" oder "Time To Burn" heranreichen kann. Aber mit seinem Debüt befindet er sich auf einem sehr guten Weg dahin, was die meisten singenden und klampfespielenden Songschreiber nicht von sich behaupten können. Ich persönlich würde mir wünschen, dass so eine cool gemachte Scheibe in der Veröffentlichungswut nicht untergeht. Und wer behauptet, dass es sich nicht lohnt, nach Rockperlen zu tauchen, hat´s bisher noch nicht probiert ...
Fazit: Wer auf gut gemachten Rock steht und mit den von mir angegeben Referenzbands was anfangen kann, ist mit SORA bestens bedient. 45 Minuten Musik, die sich auf jeden Fall lohnen!
Anspieltipps: Guilty, Barstool Corner, NYC, Rain
- Redakteur:
- Tolga Karabagli