SORCERER - Reign Of The Reaper
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/23
Mehr über Sorcerer
- Genre:
- Epic Doom Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Metal Blade Records
- Release:
- 27.10.2023
- Morning Star
- Reign Of The Reaper
- Thy Kingdom Will Come
- Eternal Sleep
- Curse Of Medusa
- Unveiling Blasphemy
- The Underworld
- Break Of Dawn
Heavy und episch as f***
Seit der Reunion kamen aus SORCERERs Feder drei bärenstarke Alben, die die Epic-Doom-Szene mächtig aufgewirbelt haben und die Schweden nach vielen Jahren wieder auf die musikalische Landkarte brachten. Und seien wir ehrlich, der "In The Shadow Of The Inverted Cross"-Paukenschlag, "The Crowning Of The Fire King", sowie das ebenso erhabene, aber auch stark vom klassischen Schwermetall beeinflusste "Lamenting Of The Innocent", übertrafen die Erwartungen. Schwere, Mark und Bein erschütternde Riffs, eine majestätische Epik und Engbergs geniale Stimme, sorgen nach wie vor für unbändige Vorfreude, wenn ich den Namen SORCERER höre. Egal, ob als fantastische Live-Band oder auf Platte, die Schweden bahnen sich, stolz und nach vorne blickend, in bester CANDLEMASS-, SOLITUDE AETURNUS- und ISOLE-Manier ihren Weg, ohne dabei allerdings die eigene, so attraktive Note zu vernachlässigen.
Davon kann auch "Reign Of The Reaper" ein lautes Liedchen singen, schaue man sich allein dieses geniale Artwork an, das das Genre "Epic Doom Metal" perfekt inszeniert. Auch musikalisch kann man sich auf den Schwedenhappen verlassen, auch wenn jüngst mit Richard die Kraft an der Schießbude die Band verlassen hat. Das vorliegend vierte SORCERER-Masterpiece ist also seine Abschiedsshow und die ist heavy, episch und vergleichsweise düster as hell. Nein, vom eigentlichen Kurs sind Anders und Co. nicht abgewichen, aber dämmriger scheint die Atmosphäre doch zu sein. Das steht der Regentschaft des Sensenmannes aber erstaunlich gut, da es SORCERER dadurch schafft, die nächste Leitersprosse zu erklimmen ohne dabei stilistisch auf der Stelle zu treten. Eine Weiterentwicklung ist nicht von der Hand zu weisen.
'Morning Star' hätte ob dieses geglückten Spagats aus klassischem Heavy Metal und epischem Doom der BLACK SABBATH-Art nicht prädestinierter seien können: Der Bass wummert, das Riffing stampft, der Refrain sitzt und der bereits besprochene Gesang setzt, wie auch bei 'Eternal Sleep' und dem olympischen 'Thy Kingdom Will Come', dem Prozedere die Krone auf. Dass es SORCERER aber schafft, die Genre-Ketten zu durchbrechen, zeigen das dynamische 'The Underworld', mit Hooks zum Niederknien, sowie das ebenfalls lichterloh brennende 'Curse Of Medusa'-Highlight. Einzig 'Unveiling Blasphemy' catcht mich noch nicht, sorgt im Albumkontext allerdings auch für keinen Abfall der Qualität, wenn man bedenkt, dass 'Break Of Dawn' einen so würdevollen Abschluss und die brennende Gier, den Sensenmann von vorne zu Wort kommen zu lassen, erzeugt.
Ihr merkt, die einzelnen Mosaikteilchen – Artwork, Produktion, Einzel- sowie Gesamtleistungen, Chöre, etc. – sorgen für ein Kunstwerk, das im Herbst nicht schillernder hätte leuchten können. Dieses Album macht im Inneren etwas mit mir und es fühlt sich toll an. SORCERER ist zurück und die Entscheidung, 2010 die Band wieder zu reaktivieren und nach den Epic-Doom-Sternen zu greifen, hätte besser nicht gewählt werden können. Andernfalls hätten wir diese vier so starken und facettenreichen Alben niemals zu Gesicht bekommen. Und wenn ihr die Chance habt, SORCERER auf den Bühnen dieser Republik zu erleben, nutzt sie. Ihr werdet es nicht bereuen!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp