SORCERER (ARGENTINIEN) - Dire Prophecy
Mehr über Sorcerer (Argentinien)
- Genre:
- Power Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Underground Power Records
- Release:
- 30.04.2021
- Down Into The Netherworld
- Cosmic Ice
- Theater Of Delusion
- One With The Universe
- Within The Woods
- Strange And Twisted Gods
- Of Deities Of Wrath
- Under His Spell
- Winged Savior
- The Bleak Ebbs Of Hell
Farbenfroher US Metal der Extraklasse!
Es zeugt nicht von besonderer Kreativität, wenn man seine Band SORCERER nennt. Diesen Namen gibt es gefühlt bereits zu oft und obendrein ist eine Band aus Skandinavien unter diesem Banner auch noch relativ bekannt und erfolgreich. Dagegen ist das farbenfrohe Artwork von "Dire Prophecy" ein echter Hingucker, sodass ich den Argentiniern doch ein paar Ohren schenke.
Dass dies eine gute Idee ist, zeigt bereits 'Cosmic Ice', denn die Herrschaften zaubern mir mit ihrem melodischen, aber gleichzeitig treibenden Heavy Metal sofort ein zufriedenes Lächeln auf die Lippen. Das ist dieser US Metal, wie man ihn heutzutage nicht mehr allzu häufig geboten bekommt. Würde ich es nicht besser wissen, würde ich behaupten, die Band stamme wahlweise aus Connecticut oder Texas. Erinnert das raue, leicht verschachtelte, aber immer auch melodische Material doch an selige Zeiten in den 80ern, in denen uns Scheiben wie "Freedoms Rise", "Nosferatu" oder 'The Spectre Within' wochenlang in Ekstase versetzt haben. Wer jetzt nicht weiß, wovon ich hier schreibe, dem seien als kleine Nachhilfestunde die Namen LIEGE LORD, HELSTAR und FATES WARNING an die Hand gegeben. Bitte sehr, gern geschehen.
In manchen Momenten tritt man sogar so tief aufs Gaspedal, dass man an die Band um den Ufologen Cyriis denken muss . Lustigerweise heißt die Nummer dann auch noch 'One With The Universe'. Ein Schelm, wer nun kichert. Aber Lachen ist ja bekanntlich gesund. Allein aufgrund dieser Erkenntnis, kann ich "Dire Prophecy" schon empfehlen.
Die restlichen Titel bewegen sich vorwiegend im Midtempo, was der Qualität aber keinen Schaden zufügt. So erfreut 'Strange And Twisted Gods' mit formidablem mehrstimmigem Gesang und 'Winged Savior' überrascht mit beinahe zu fröhlichen Melodien. Das ist eine Nummer, die sich auch auf einer aktuellen RIOT V-Scheibe gut machen würde. Dafür kommt 'Of Deities And Wrath' aber mit so wunderbaren Verschachtelungen um die Ecke, dass ich sofort in Verzückung gerate. Das ist so eine Nummer, die auch auf lange Sicht nicht langweilig werden wird, denn hier passieren so viele Details, da entdeckt man immer wieder etwas Neues. Exzellent! Proggy time!
Wenn der akustisch eingeleitete Rausschmeißer 'The Bleak Ebbs Of Hell' dann verklungen ist, drückt man gern erneut die Abspieltaste des Players, denn "Dire Prophecy" bietet eine feine Mischung aus Power und Abwechslung. Dazu der wirklich tolle Gesang, und fertig ist das Rundumwohlfühl-Paket für den US Metaller. Da die ganze Chose auch noch recht ordentlich produziert ist – lediglich die Drums könnten etwas mehr Punch vertragen – ist die Kaufempfehlung hiermit ausgesprochen.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Holger Andrae