SOROR DOLOROSA - Blind Scenes
Mehr über Soror Dolorosa
- Genre:
- Gothic Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Beneath The Grey Skies / Soulfood
- Release:
- 25.02.2011
- Crystal Lane
- Autumn Wounds
- Damaged Dreamer
- Low End
- Soror Dolorosa
- Scars Of Crusade
- In A Glance
- Broken Wings
Ein Gothic Rock-Ausflug ins drittletzte Jahrzehnt!
Zweifelsohne würden SOROR DOLOROSA in finster-metallischen Kreisen nicht so schnell Akzeptanz finden, wären die Protagonisten in den vergangenen Jahren nicht in allerhand Black Metal-Geschichten erwähnt worden. Andererseits ist dieser profitable Deal auch angenehm für die Liebhaber-Fraktion des von Dark Wave unterlegten Gothic Rocks, den das Quartett auf seinem bereits zweiten offiziellen Release zum besten gibt. Und gerade diejenigen, die den 80er-Sound ein wenig experimentierfreudiger und elegischer mögen, sprich nicht an den Mainstream angelehnt, dürften sich über ein Album wie "Blind Scenes" auf Anhieb freuen.
Allerdings versperren die Franzosen ihrem geneigten Publikum zunächst den Zutritt zu ihren kreativen Ergüssen. 'Crystal Lane' und das epische 'Autumn Wounds' kommen trotz leichter Anlehnung an die neueren Werke von THE CURE sowie das experimentellere Treiben von JOY DIVISION nicht so recht auf den Punkt, schleppen viel versprechend voran, setzen aber einfach keine internen Highlights. Erst mit dem melancholisch-bedrückten, aber dennoch besser fokussierten 'Damaged Dreamer' verdichtet sich die Atmosphäre auf befriedigende Weise und lädt den Hörer zum epischen verweilen ein. Und auch Folge-Tracks wie das lange 'Low End' mit seinen reichhaltigen Kontrasten sowie das von eigenwilligen Keyboards gestützte 'Sears Of Crusade' überzeugen, haben vereinzelt griffige Elemente, bleiben aber dennoch schwermütig und damit Gegner von Easy Listening.
Was SOROR DOLOROSA lediglich fehlt, ist der Ansatz einer besser spürbaren Dynamik. Stellenweise geschieht einfach zu wenig in diesem Bereich, angefangen bei der nicht immer sonderlich beweglichen (wenn auch an sich nicht verkehrten) Gesangsdarbietung bis hin zu den Gitarren- und Keyboard-Arrangements, die tempomäßig zu sehr vereinheitlich sind. Was hingegen Stimmung, Atmosphäre und die allgemeine Performance anbelangt, sind die Franzosen über jeden Zweifel erhaben. Es bedarf einfach nur einiger geringer Akzente bei der Konzeption der elegischen Epen - und schon wäre der Weg zu einem Top-Album geebnet!
Anspieltipps: Damaged Dreamer, Broken Wings
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes