SOTHIS (US) - De Oppresso Liber
Mehr über Sothis (US)
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Candlelight Records/ Soulfood
- Release:
- 19.09.2008
- Of Night And Silence
- De Oppresso Liber
- Beneath A Black Sky
- Lunar Descent
- Obsidian Throne
- Defiance
- The Cold Disconnection
- Lair Of The Benighted
- Perpetual
Teilweise netter, aber blutarmer LIMBONIC ART-Abklatsch für Alles-Sammler.<br /><br />
Das Sextett SOTHIS aus Los Angeles, USA, hat sich musikalisch dem symphonischen und keyboardlastigen Black Metal verschrieben. Mit "De Oppresso Liber" veröffentlichen SOTHIS im Übrigen ihr Debütalbum, obgleich die Formation bereits 1999 ins Leben gerufen wurde.
Musikalisch folgen die Herren und die Dame am Keyboard dem Weg, den einstmals LIMBONIC ART ebneten. Dies heißt nichts anderes, als dass den Zuhörer bombastischen Black Metal mit zumeist dominierender Keyboardarbeit erwartet, der von einem hämmernden Drumcomputer unterfüttert wird. Doch Halt! Laut der Internetpräsenz von SOTHIS hat die Band mit Dross, so der Pseudo-Name des angeblichen Felldreschers, einen Schlagzeuger in ihren Reihen. Dies ist anhand der Percussion-Arbeit jedoch nicht unbedingt hörbar, hat man hier doch den Eindruck, als lausche man den Klängen eines Drumcomputers.
Im Gegensatz zu den offensichtlichen musikalischen Vorbildern LIMBONIC ART gehen SOTHIS allerdings etwas kommerzieller - sprich glattgebügelter - zu Werke. Der Bombastfaktor ist insgesamt stärker ausgeprägt. Das Eröffnungsstück 'Of Night And Silence' hämmert noch durchaus gutklassig und sogar mit Nachdruck. Doch im Verlauf der Scheibe schleicht sich zunehmend Langeweile ein, bieten die Stücke kompositorisch doch kaum Abwechslung. Der Hase liegt jedoch noch anderswo im Pfeffer: Das Songmaterial überzeugt trotz solider spielerischer Darbietung nicht. Spätestens ab Lied Nummer fünf haben SOTHIS ihr kompositiorisches Arsenal verballert. Was nun folgt, wirkt vereinzelt sogar zerfahren.
Wermutstropfen sind zudem die zeitweise nervtötenden und piepsenden Keyboard-Passagen (nachzuhören bei 'Lunar Descent'), die gelegentlich gar in unsäglichem Tapetenkleister ausarten ('The Cold Disconnection').
Festzuhalten ist, dass SOTHIS trotz handwerklichen Geschicks allenfalls ansatzweise den Vorbildern von LIMBONIC ART das Wasser reichen können. Die dunkle Aura, welche die Kompositionen von Morfeus und Daemon umgibt, vermögen die US-Amerikaner zu keiner Sekunde aufleben zu lassen. Und so krankt "De Opresso Liber" daran, dass dieser Release über das Prädikat "musikalisch (zumeist) solide" nicht hinauskommt. Etwas drastischer gesprochen: Das Album ist ein recht müder Abklatsch dessen, was LIMBONIC ART in Perfektion auf ihren Studioalben zelebrieren.
Anspieltipp: Of Night And Silence, De Oppresso Liber
- Redakteur:
- Martin Loga