SOUL SECRET - 4
Mehr über Soul Secret
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Golden Core (ZYX)
- Release:
- 10.04.2015
- On The Ledge
- Our Horizon
- K
- As I Close My Eyes
- Traces On The Seaside
- Turning The Back Page
- Silence
- In A Frame
- My Lighthouse
- Downfall
- The White Stairs
Im Zeichen des Traumtheaters.
Im Genre Progressive Metal muss man sich in der Regel schon beim Rezensieren Mühe geben, nicht ständig dieselben Vergleiche zu bemühen. Die Riege der üblichen Verdächtigen hat man schnell im Kopf, was aber (leider) in den meisten Fällen am starken Nachahmungsdrang der jeweiligen Band liegt, deren Album man sich hier zu Gemüte führt. Bei der italienischen Truppe SOUL SECRET hat es in etwa fünf Minuten gedauert, ehe man sich sicher sein kann, welche Platten in den Wohnzimmern der fünf Musiker herumstehen. "4" heißt das neue Album der Band, die u.a. mit HAKEN, NEAL MORSE und SUBSIGNAL auf Tour war.
Zu diesen drei Namen fügt man noch DREAM THEATER hinzu und die Eckpfeiler des SOUL SECRET-Sounds sind gesetzt. Zwar geht es zwischendurch immer wieder etwas floraler und weniger metallisch zu, als beim Traumtheater, aber wenn ich für jede klare DT-Referenz einen Kurzen tirnken müsste, könnte ich bereits zum Ende des zweiten Songs (15 Minuten) nicht mehr tippen. Da insbesondere Sänger Lino Di Pietrantonio ein ganz anderer Typ als LaBrie ist, kann sich "4" unter der Lupe schließlich genug vom Epigonentum absetzen. Von den omnipräsenten Einflüssen aber einmal abgesehen, ist das Songwriting der 4 proggigen 5 nicht von schlechten Eltern.
Zur kurzweiligen Beschallung einer Progger-Party taugt "4" folglich, man wird sich in den üppigen 73 Minuten wie zu Hause fühlen und erst einmal nichts Anrüchiges oder Schlechtes an Songs wie 'Our Horizon' oder 'Turning The Back Page' finden. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte lautet: Das war es auch schon! So sehr ich als Genre-Fan meine Freude an etlichen ähnlich klingenden Alben pro Jahr finden kann, so sehr hört der Genuss bei fehlendem Variantenreichtum oder zu wenig wirklich spektakulären Momenten auf. "4" ist deswegen nicht schlechter, als andere Sparten-Scheiben in anderen Ecken des Metals, aber auch kein Kandidat für einen neuen Platz in den Annalen des Genres.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Nils Macher