SOUL STEALER - Soul Stealer
Mehr über Soul Stealer
- Genre:
- Melodic Power/Speed Metal
- Label:
- Ledo Takas Records / Grau
- Release:
- 05.05.2008
- Viskas, Kas Turi Pradzia...
- Padek Isnykti...
- The Reaper
- Brolis Uz Broli
- Vampire Woman
- Dar Nevelu
- Be Sparnu
- Liudesio Miestas
- Plastake
- Too Heavy
Auch bei SOUL STEALER ist wohl zunächst einmal Exotenalarm angesagt, stammt das Quintett doch aus dem bislang noch nicht unbedingt für Metal-Exporte berühmten baltischen Staat Litauen und hat noch dazu einen Großteil seiner Songs mit Texten in der Muttersprache versehen.
Diese ungemein melodische Sprache passt perfekt zu der nicht minder melodischen und eingängigen Metal-Variante dieser Truppe, die einst als SOUL BROTHERS begann und unter diesem Banner im Großraum ihrer Heimatstadt Vilnius durch unzählige Gigs auch reichlich bekannt werden konnte. Seit der Umbenennung hat das Quintett zwar noch nicht unbedingt als Band aufhorchen lassen können, sehr wohl aber zumindest Sänger Jeronimas Milius. Dieser junge Mann hatte nämlich die Ehre Litauen heuer beim "Eurovision Song Contest" zu vertreten. Dort schaffte er es zwar mit dem Titel 'Nomads in The Night' nicht ins Finale, doch zumindest in der Heimat konnte er sich, seine Stimme, und wohl auch seine Stammband sehr wohl ins Gerede bringen.
An sich müsste es aber auch völlig ausreichen, SOUL STEALER und deren selbstbetiteltes Debütalbum zu kennen, um die imposante Stimme von Jeronimas zu schätzen zu wissen. Der Kerl vermag mit seiner mittelhohen und ungemein ausdruckstarken Stimme die Kompositionen seiner Formation perfekt in Szene zu setzen, schafft es aber ebenso auch, in englischer Sprache für Akzente zu sorgen. Die Musik der Jungs basiert auf zumeist sehr flottem, kraftvollem, aber immerzu melodiösem Metal, der jedoch zur Gänze kitschfrei ausgeliefert wird und der nicht zuletzt durch die Tatsache, dass mit Gitarrist Enrikas Slavinskas und Keyboarder Vytautas Diskevicius zwei Flitzefinger im Line-up sind, auch einen dezenten neoklassischen Anstrich verliehen bekommen hat.
In erster Linie aber dominiert auf "Soul Stealer" die traditionelle Schule, wobei mir vor allem SONATA ARCTICA und die frühen STRATOVARIUS als Vergleiche einfallen. Zusätzlich wissen die Litauer aber auch mit brasilianischen und italienischen Passagen (ihr wisst bestimmt, wen ich damit meine) ihre Tracks auszustatten und liefern eine gut gemachte, ebenso fein arrangierte, aber dennoch griffige Melange ab.
In Summe kommen die Tracks wirklich gut aus den Boxen, nur gelegentlich wirkt die Chose dann doch ein wenig zu fröhlich, aber das soll niemand davor zurückschrecken, sich mit dieser Formation auseinanderzusetzen, denn SOUL STEALER offerieren ihre Musik nicht nur mit unglaublichem technischen Können, sondern zudem auch mit immenser Spielfreude und sind obendrein auch im Stande, diese fabulös an den Zuhörer zu vermitteln.
Anspieltipps: Padek Isnykti..., Dar Nevelu, Too Heavy
- Redakteur:
- Walter Scheurer