SOUL TAKERS - Flies In A Jar
Mehr über Soul Takers
- Genre:
- Melodic Metal
- Label:
- Dragonheart/SPV
- Release:
- 22.06.2007
- Heaven's Pillars
- Icon
- Belied
- Staring Eyes
- The CHasm
- Thin Walls
- The Silent Empire
- My Subjective Shell
- Floating
- Chasing Clouds
- Another World
Eines können SOUL TAKERS auf ihrem neuen Album "Flies In A Jar" auf jeden Fall schon einmal für sich verbuchen: Die Band lässt sich in wirklich keines der bis dato gängigen Schemen der härteren Musik eingliedern, was vor dem Hintergrund noch erstaunlicher ist, dass die Band aus dem nach wie vor skeptisch beäugten Metal-Abseitsstaat Italien stammt. Allerdings ist die durch den massiven Einsatz von Pianos und Geigen hervorgerufene Eigenständigkeit keinesfalls ein zwingendes Qualitätsprädikat, denn hierfür klingt das Material in seiner gesamten Ausprägung noch viel zu unschlüssig und verträumt. Die Band bewegt sich mittlerweile auf einer Ebene zwischen den sanften Klängen solcher Bands wie ANATHEMA und dem etwas poppig beeinflussten Klassikspiel einheimischer Kollegen wie SKYLARK, ist jedoch kaum dazu imstande, diese ungewöhnliche Kombination zu einem schlüssigen Gesamtkonstrukt zu vereinen.
Mal ganz davon abgesehen, dass der emotionsleere Gesang von Dino Brentali dern einzelnen Songs häufig die Luft nimmt, wurden die verschiedenen Elemente aneinander vorbei arrangiert und beenden die Suche nach Harmonie mit einem völlig unausgewogenen, wenngleich auch nicht wirklich fordernden Resultat. Wenn in 'Floating' zum Beispiel mit Stimme und Tasten versucht wird, die Dramaturgie langsam zu steigern, wirkt dies künstlich ohne wirklich Kunst zu sein. Der Funke springt nicht über und trotz der spürbaren Ambitionen und des vielfältigen Ansatzes lassen selbst derartige Nummern den Hörer kalt.
Ähnliche Eindrücke hinterlässt derweil der erste Abschnitt von "Flies In A Jar", da wird noch mit progressiven Inhalten gearbeitet und mitunter fast schon erzwungen versucht, die klassischen Versatzstücke insofern auszubauen, dass ihre Metamorphose schließlich als Heavy Metal durchgeht. Doch zumeist, im Prinzip sogar in jeder Komposition, bleibt das entsprechende Ergebnis aus und hinterlässt neben diversen Fragezeichen vor allem Enttäuschung.
In Ehren halten muss man den Italienern allerdings, dass sie nicht den Weg des größten Pomp gewählt haben. Im Vergleich zum Symphonic-Metal-Allerlei, dass die Südländer Saison für Saison anpreisen, wirkt der neue Stoff von SOUL TAKERS eher wie melancholische Kammermusik. Doch wie sich zum Nachteil der Band herausstellt, funktioniert diese Methode kaum, wirkt bisweilen sperrig und geht schließlich in unendliche Langeweile über, die sich selbst nach angestrengter Analyse nicht überbrücken lässt. "Flies In A Jar" ist nett und interessant, aber weit davon entfernt, in irgendeiner Weise auch ansprechend zu sein. Im Prinzip ein Todesurteil für eine derart experimentelle Platte!
Anspieltipps: The Silent Empire, Another World
- Redakteur:
- Björn Backes