SOULCARRION - Enthrone Death
Mehr über Soulcarrion
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Godz Ov War Productions
- Release:
- 26.01.2024
- Cage Of Nothingness
- Night Ceremony
- Enthrone Death
- Infernal Agony
- Oblivion
- Revenge Is Mine
- Deathoskullum
- World Of Putridity
Eine Lehrstunde in modernem Todesblei.
Freunde der extremeren Klänge, die aufgrund eines eingeschränkten Geldbeutels jedes Mal wieder abwägen müssen, in welche (neuen) Künstler sie investieren, können es sich im Grunde genommen ganz leicht machen: einfach mal einen gezielten Blick in den polnischen Underground werfen, blind in die große Wundertüte greifen und sich den besonderen Schuss Todesblei geben. In der Regel kommt es nämlich eher selten vor, dass man hier mal richtig ins Klo packt.
Die Liste der renommierten polnischen Death-Metal-Acts könnte die nächsten Zeilen füllen, von daher konzentrieren wir uns lieber auf lohnenswerte Newcomer und widmen uns gezielt dem neuen Release von SOULCARRION. Die Band ist bereits seit 2019 am Start und hat das Studio in den letzten Jahren mehrfach von innen gesehen, so dass ein gewisser Erfahrungsschatz vorausgesetzt werden kann. Dass die Truppe aber schon in Dimensionen vordringen kann, wie es ihr auf "Enthrone Death" gelingt, ist aber dann doch schon überraschend, weil hier einfach ein Stein auf den anderen passt und die Herren mit einer Präzision zur Sache gehen, dass einem ob der erhabenen Qualität schon Angst und bange werden kann. Denn wo soll das alles noch hinführen?
"Enthrone Death" beleuchtet das Genre von allen Seiten, soll heißen, es gibt durchaus technischen Stoff mit dem einen oder anderen Florida-Verweis, aber eben auch den düsteren, eher modernen Output, bei dem die Landsmänner von BEHEMOTH und DECAPITATED einen klaren Einfluss hinterlassen haben dürften. Und SOULCARRION bemüht sich auch gar nicht erst, die offensichtlichen Vorlieben zu verbergen: Die Band legt los wie die Feuerwehr und prügelt im Opener 'Cage Of Nothingness' schon alles in Grund und Boden, bevor man überhaupt realisiert haben kann, was da gerade geschehen ist. Der Schlagzeugsound ist vielleicht ein Thema, über das man speziell in diesem Track diskutieren kann, doch ansonsten ist das hier schon auf einem Level, auf dem man sich mit HATE ETERNAL und MORBID ANGEL entspannt zu einem Bierchen zurückziehen kann. Das anfängliche Feuerwerk bekommt in den nächsten Minuten aber noch einiges an Zündstoff, so etwa im doomigen 'Night Ceremony', im Break-affinen Titelsong oder in weiteren Baller-Lehrstunden, die da auf Namen wie 'Infernal Agony' und 'Revenge Is Mine' (Hammersong!) hören. Und wem das alles noch nicht rabiat genug ist, der darf sich dann im rasanten 'Oblivion' die letzten Körperteile versohlen lassen.
Polen und gepflegtes Geprügel, ja, das passt einfach perfekt zusammen. Alleine im Katalog von Godz Ov War Productions findet man inzwischen so viele geile neue Acts, die einen Lauschangriff verdient haben, auch wenn nur wenige schon das Niveau haben, das SOULCARRION auf "Enthrone Death" erreicht hat. Viel besser kann man abwechslungsreichen und dennoch sehr straighten Death Metal eigentlich kaum produzieren!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes