SOULDEVOURED - Storm Of Wrath
Mehr über Souldevoured
- Genre:
- Old School Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 03.04.2015
- Infection
- Radiation
- Desomorphine
- Storm of wrath
Brutal in Wuppertal
Langsam aber sicher werden immer mehr Stimmen laut, dass der Old-School Death Metal übersättigt ist. Während vor fünf Jahren noch jedes neue Album und jede Demo Begeisterung bei Nostalgikern ausgelöst hat, wird es immer schwerer mit Schwedentod oder US-Death die puristischen Katzen hinter dem Ofen hervorzulocken. So manche Gruppe hat in diesem Zusammenhang auch schon das Handtuch geworfen. Die Wuppertaler von SELFDEVOURED laufen aktuell aber gerade erst zu Hochtouren auf und hauen mit "Storm Of Wrath" eine neue MCD heraus, die von Laurent Teubl (CHAPEL OF DISEASE) aufgenommen wurde.
Man muss kein Fachmann sein, um bereits nach wenigen Takten zu erkennen, dass bei dieser Veröffentlichung vor allem OBITUARY Pate gestanden hat. Besonders die Vocals erinnern an Herrn Tardy und die tiefen Gitarren-Walzen entführen uns direkt in das Jahr 1990 als diese Art von Musik neue Extreme auslotete. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich diesen Vier-Tracker für eine verlorene Demo der Florida-Legende halten. Vor allem 'Radiation' schlägt ordentlich in die Tampa-Kerbe und durch die klassische und gleichzeitig ausgewogene Produktion fühlt man sich an die Leistungen des Morrisound Studios erinnert. 'Desomorphine' wummert mit einem unheimlich authentischen Schlagzeug aus den Boxen und sorgt mit seinem sägenden Gitarrensound für eine apokalyptische Stimmung.
Wenn man gemein ist, kann man den Nordrhein-Westfalen allerdings auch vorwerfen, dass sie nur eines können und zwar die Frühphase von OBITUARY zu imitieren. Das wäre zwar überzogen, aber es mangelt tatsächlich etwas an Abwechslung. Welcher Track gerade läuft und wie oft der Dreher schon durchgelaufen ist, kann man hier nur schwer sagen, wenn man sich nicht gerade vollkommen auf die Musik konzentriert. Bei einer EP ist das nicht so tragisch. Knapp 17 Minuten Tardy-Tribut kann man gut aushalten. Sehr gut sogar! Jedoch bezweifle ich, dass man mit dieser Formel ein Album über 40 Minuten hinweg spannend halten kann.
"Storm Of Wrath" ist nichtsdestotrotz eine wirklich gute EP geworden. SELFDEVOURED hat Potenzial, sollte aber die Eigenständigkeit nicht aus den Augen verlieren. Denn der Old-School-Death ist ein Aquarium voller Haie und nur diejenigen, die aus der Masse herausstechen, werden auf Dauer am Leben bleiben. Ich wünsche es den Wuppertalern wirklich, denn sie haben tatsächlich verstanden, wie man eine traditionelle Death-Metal-Atmosphäre aufbaut. Sie müssen jetzt lediglich die letzten Stellschrauben richtig setzen und ein Killeralbum abliefern.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Adrian Wagner