SOULDRAINER - Heaven's Gate
Mehr über Souldrainer
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 4.00
- Label:
- Sound Pollution / Rough Trade(rough trade)
- Release:
- 06.01.2012
- The Quest
- Fed By Fire
- Low
- Alien Terror
- Hung On The Wall
- The God Delusion
- GateGuard
- The Legacy
- Remember Me
- Dying For Your Sick Belief
- Goodbye Farewell
- Heaven's Gate
PAIN meets HYPOCRISY - aber auf niedrigerem Niveau!
Die lange Wartezeit auf das zweite SOULDRAINER-Album hat seinen Grund. Plante Marcus Edvardsson bereits ein Jahr nach dem 2007er-Release "Reborn" das Songwriting für den Nachfolger, musste er sich alsbald mit den üblichen kleinen Problemen herumschlagen. Ein neues Label musste gesucht, aber auch die komplette Hintermannschaft ersetzt werden. Erst 2010 konnte man ernsthaft neu starten, wobei Edvardsson mittlerweile die Doppelbelastung Gitarre/Gesang übernimmt, und das wirkt sich schon deutlich auf den Sound der Schweden aus. Das neue Album ist nämlich vor allem im Vokal-Bereich recht anfällig, weil der Bandleader nicht ganz so kraftvoll agiert wie sein Vorgänger. Doch das ist nicht das einzige Problem, mit dem sich "Heaven's Gate" herumschlagen muss.
Was SOULDRAINER nämlich inzwischen noch deutlicher abgeht als auf dem Debüt, ist die eigene musikalische Identität. Die zum Trio geschrumpfte Band arbeitet irgendwo in der Schnittmenge von IN FLAMES, SOILWORK und HYPOCRISY, versetzt dem Ganzen noch eine ganz dezente Industrial-Schlagseite, wie man sie von PAIN kennt, und wählt schließlich eine Produktion, die stellenweise so heftig überfrachtet wirkt, dass man sich grauslich abneigen mag. In Kompositionen wie 'Goodbye Farewell' und 'The God Delusion' ist das Material gänzlich aufgebläht, Stücke wie 'The Legacy' und 'Alien Terror' werden im Pomp erstickt und können sich kompositorisch auch kaum von den offenkundigen Ideengebern lösen, und wenn dann auch noch die Elektronik so wild verzerrt wird, wie in 'Gate Guard' fühlt man sich als Zuhörer sehr schnell in einer Menge aus Fragmenten verloren, die in ihren verworrenen Kombinationen nie so recht fruchten wollen. Hinzu kommt der angesprochene Gesang, dem fast bei jedem Einsatz die Akzente abgehen und der sich gegen die überproduzierten Instrumental-Einheiten nicht behaupten kann.
So bleiben letzten Endes einige angenehme Melodien und das Wissen, dass die Band funktionieren könnte, wenn sie sich in vielen Passagen viel mehr auf die wesentlichen Dinge konzentrieren würde. Statt diesem Gedanken zu folgen, zeigen Edvardsson und Co. jedoch mehr Interesse daran, ihr Material zu ersticken und die vielen Fremdeinflüsse in nahezu jedem Song geltend zu machen. Und daran scheitert "Heaven's Gate" nicht nur, sondern das Album wird von Mal zu Mal noch viel anstrengender und ungenießbarer!
Anspieeltipps: Fed By Fire, Heaven's Gate
- Note:
- 4.00
- Redakteur:
- Björn Backes