SOULGATE - Slaves
Mehr über Soulgate
- Genre:
- Progressive Death Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigen
- Release:
- 11.11.2017
- Mythomaniac
- Enslaved
- Cynic
- Compulsion / Obsession
- DSM-5 (He Who Heals)
- Anomie
- Die To Survive
- Second Hand Brain Prothesis
Abgedrehter Progressive Death mit viel Eigenständigkeit.
Bereits seit 2001 ist die Band SOULGATE unterwegs und bereichert seitdem den deutschen Metal-Untergrund mit ihrer Musik. Seitdem wurden zwei EPs, eine Compilation (welche die beiden EPs enthält) und ein Album veröffentlicht. Erstaunlich daran ist, dass die Band bei keinem Label unter Vertrag steht, sondern bisher alles in Eigenregie veröffentlicht hat. So auch das nun vorliegende zweite Album "Slaves".
Der Stil der Band ist recht schwer zu kategorisieren, da hier viele verschiedene Spielarten des Metal, basierend auf einem Progressive-Death-Metal-Grundgerüst, zu einer komplexen Mixtur zusammengebraut wurden. So gibt es neben den typischen Growls immer wieder Thrash-Vocals zu hören, aber auch an klassischen Heavy Metal erinnernde Gitarrensoli werden ebenso gekonnt in die Songs eingebaut. Langsame, an DEATH erinnernde, Passagen finden genauso Verwendung wie schnelle Melodic-Death-Einsprengsel. Handwerklich ist das alles sehr gut gemacht, besonders die Gitarrenarbeit und das Drumming fallen positiv auf.
Doch auch die Vocals haben einen sehr hohen Wiedererkennungswert, da sie sehr facettenreich und variabel dargeboten werden. So ziemlich alle Varianten des extremen Gesangs kann man hier finden, was natürlich die verschiedenen Stimmungen unterstützt, welche die Tracks transportieren. Auch diese wechseln mehrmals innerhalb der Titel, Langeweile kommt also zu keiner Zeit auf. Die Gefahr bei so etwas ist natürlich, dass am Ende das Resultat zusammengewürfelt wirkt, was hier aber glücklicherweise nicht der Fall ist.
Hervorheben muss man auch, dass SOULGATE einen sehr eigenständigen Sound erschaffen hat. Dieser wirkt zwar an manchen Stellen noch nicht 100%ig ausgereift, aber die Jungs sind auf einem sehr guten Weg. Das immer wieder präsente Chaos und der Wahnsinn, den die Songs ausstrahlen, hat schon einen gewissen Charme. In Kombination mit dem Gesang ergibt das eine abgedrehte Mischung, die richtig Laune macht und viele gute Ideen im Gepäck hat. Mich würde es jedenfalls nicht wundern, wenn SOULGATE mit der nächsten Scheibe endlich bei einem Label unterkommen würde, mit "Slaves" als Referenz.
Unterm Strich ist SOULGATE mit "Slaves" ein richtig gutes Album gelungen, das über die volle Länge überzeugen kann und immer wieder Überraschungen für den Hörer parat hat. Die Produktion ist im Vergleich zum Debüt auch eine ganze Ecke besser geworden, die Songs werden diesmal mit deutlich mehr Druck aus den Boxen gefeuert. Überzeugen können die acht Tracks auf "Slaves" allesamt, auch nach mehrmaligem Hören machen sich keine Abnutzungserscheinungen bemerkbar. Dieser abgedrehte Genre-Mix macht einfach wahnsinnig viel Spaß, eine Empfehlung kann ich daher an alle Freunde der extremen Klänge aussprechen.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Hermann Wunner