SOULLINE - We Curse, We Trust
Mehr über Soulline
- Genre:
- Melodic Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Mighty Music / Target Distribution
- Release:
- 11.06.2012
- The Curse In Our Minds
- When We Freeze
- Hollow
- Our Fate Interrupted
- Dreaming Change
- Sleepers' Statement
- The Unconscious March
- Fade In
Melo-Thrash mit vereinzelten progressiven Tendenzen
Soll es nun etwas anspruchsvoller sein oder doch lieber das ganze Brett? Diese Frage haben die Herrschaften von SOULLINE in den vergangenen zwölf Jahren wohl noch nicht so recht klären können. Zwar hat die Band vor allem in der schweizerischen Heimat einige lukrative Slots an Land gezogen, 2008 sogar beim Wacken Open Air gespielt, doch für den Durchbruch hat es in all dieser Zeit nie gereicht. Das neue Album "We Curse, We Trust" stellt für dieses Versäumnis zwar keine Bestätigung dar, zeigt jedoch an manchen Stellen deutlich auf, woran es bei SOULLINE immer noch hapert. Denn auch anno 2012 ist sich die Band nicht sicher, ob sie ihren thrashigen Sound nun etwas radikaler zusammenstellen soll, oder ob am Ende doch das stark ausgeprägte melodische Fragment der Musik den Halt geben kann. Beides ist in vielen Ansätzen vorzufinden - doch keine Komponente will sich am Ende durchsetzen.
Dabei ist "We Curse, We Trust" vor allem für Liebhaber der melodiösen Kost ein gefundenes Fressen. SOULLINE zaubern aus dem Stegreif ein paar feine Hooklines hervor und schaffen es vor allem im ersten Abschnitt ihres neuen Silberlings, mit recht simplen Effekten ein paar richtig gute Harmonien aus dem Hut zu zaubern. 'The Curse In Our Minds' bleibt hängen, 'When We Freeze' setzt auf ähnlich effektive Widerhaken, und mit dem Midtempo-schwangeren 'Hollow' steht ein weiteres Highlight zur Verfügung. Alles gut, alles sauber gespielt, alles druckvoll umgesetzt. Doch gerade hier merkt man die Diskrepanz, dass SOULLINE ab und zu doch mit angezogener Handbremse agieren. Die Keyboards, die hier und dort unterstützend eingebracht werden, sind noch nicht einmal störend, doch gelegentlich wünscht man sich geradezu, die Eidgenossen würden auch mal die Muskeln und somit die Riffs sprechen lassen. Dies geschieht zu einem späteren Zeitpunkt in 'The Unconscious March' ausnahmsweise einmal, jedoch krankt es ausgerechnet diesem Track an einem gesunden Arrangement bzw. an begeisterungsfähigen Passagen. Denn immer dann, wenn die Musik etwas rabiater zu werden droht, geht dem betroffenen Song irgendetwas Elementares verloren.
Also muss man erst einmal festhalten, dass SOULLINE gerade dann stark sind, wenn sie sich auf ihr melodisches Fundament stützen. Dies geschieht oft genug, könnte aber noch mit etwas mehr Nachdruck - sprich Energie - vervollständigt werden. "We Curse, We Trust" ist in diesem Sinne sicher eine ordentliche Scheibe, aber wegen der nicht ganz erschöpften Möglichkeiten noch kein Idealfall. Daran ändern auch namhafte Kollaborateure wie Tägtgren und Kjellgren nichts!
Anspieltipps: The Curse In Our Minds, Hollow
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes