SOULREAPER - Life Erazer
Mehr über Soulreaper
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Hammerheart Records
- Intro/ The Unholy
- Godless Reaper Of Souls
- Son Of The Dead
- Static Darkness
- Life Erazor
- The Slow Fall Of Death
- Transcending The Fall
- Blood Chapter
- Devil’s Speech
- Pain Within
- Fall From Grace (Bonustrack On Digi)
Da ich zuvor noch nie etwas von dieser Band gehört habe, kann ich auch folglich keine Vergleichswerte heranziehen und muss die Band und deren Album nun, ohne ihr Debüt gekannt zu haben, bewerten. Dies sollte nicht unbedingt ein Nachteil für eine einigermaßen objektive Kritik sein (wenn das überhaupt möglich ist). Um den Death Metal-Anhängern, welchen es genauso geht wie mir, die Band etwas näher zu bringen, werde ich mit einer kurzen Historie beginnen, wobei ich mich auf das mir zugesandte Info-Material beschränken muss.
Nach der Auflösung von DISSECTION waren Tomas R. Kellgren (Drums) und Johan Norman (Gitarre) der Meinung, der überschwemmten Göteborg-Szene einen neuen, brutaleren Anstrich zu verpassen. Die Band REAPER wurde geboren, als Mikael Lang (Bass), Mattias Elliasson (Lead-Gitarre) und Christopher Hjerten (Vocals) die Band vervollständigten. Nach einer Weile musste Mattias Elliasson die Band wegen übergeordneter Probleme verlassen und wurde durch Christoffer Hermansson ersetzt. Anfang 1998 kam die Band mit Nuclear Blast in Kontakt, nachdem sie der Donzdorfer Plattenfirma ein Four-Track-Demo zugeschickt hatten.
Verträge wurden unterzeichnet und das erste Album in Angriff genommen. Ihr Debüt-Album „Written In Blood“ wurde im Januar 1999 aufgenommen. Kurz danach musste Christoffer Hermansson die Band aus persönlichen Gründen verlassen. Er wurde durch Stefan Karlsson ersetzt. Nachdem der Bandname wegen rechtlicher Probleme mit einer Band gleichen Namens in SOUL REAPER geändert wurde, hat man letztendlich das Album im März 2000 veröffentlicht. Das Album wurde weltweit freudig empfangen und durch die folgende Europatour konnte man sich einen Platz auf der Metal-Landkarte sichern. Als es Probleme mit Nuclear Blast gab, entschied die Kombo, sich nach einer neuen Plattenfirma umzusehen. Schlussendlich unterschrieben sie im April 2002 bei dem holländischen Label Hammerheart Records. In dieser Zeit waren sie mitten im Songwriting für ihr neues Album, welches in den bekannten Los Angered Studios aufgenommen und von Andy LaRocqe soundtechnisch veredelt wurde. „Life Erazor“ liegt mir nun (leider verspätet) vor.
Um es gleich vorweg zu nehmen: Hierbei handelt es sich um ein beachtliches Werk todesmetallischer Kunst. Der Opener 'Godless Reaper Of Souls', welcher dem herrlich morbiden Intro 'The Unholy' folgt, weiß mich in die richtige Stimmung zu bringen.
Nach einem Blastbeat-Einstieg fliegt die klassische Todeskuh, welche immer wieder von entzückenden Knüppelparts unterbrochen wird (dies gilt für das gesamte Album). Gegen Ende des Songs musste ich erschrocken den CD-Spieler in Augenschein nehmen, denn der Track schien wieder von vorne zu beginnen. Verwirrend. Trotzdem: Richtig gut!
Der Nachfolger 'Son Of The Dead' kann ebenso überzeugen. Der anspruchsvolle, ja fast schon progressive Mittelteil, zeigt auf, dass hier nicht nur geknüppelt, sondern auch gekonnt musiziert wird. Titel Nummer 4 hört auf den schönen Namen 'Static Darkness' und gehört für mich zu den nicht wenigen Höhepunkten der Platte. Er beginnt als harter Stampfer und ist im Großen und Ganzen im Midtempo-Bereich angesiedelt. Der mal schreiende, mal tief grunzende Vokalakrobat Christoffer Hjerten überrascht im Mittelteil des Liedes mit klarem, mehrstimmig aufgenommenem Gesang. Auch der leichte Hauch der Progressivität ist hier zu verspüren, welcher sich in einer interessanten, jedoch unaufdringlichen Rhythmusarbeit zeigt. Auch die anderen Tracks sind nicht von schlechten Eltern und zeigen die schon erwähnten Trademarks auf. Nur bei dem regenschwangeren, melancholischen Akustik-Instrumental 'Transcending The Fall' wird dem geneigten Hörer eine Verschnaufspause gegönnt.
Insgesamt muss ich sagen, dass eine gewisse Nähe zu MORBID ANGEL sich nicht leugnen lässt, welches natürlich in keinster Weise negativ zu sehen ist.
Bleibt nur noch zu erwähnen, dass Cover-Künstler Kristian Wahlin, der schon bei Bands wie DARK TRANQUILLITY, AT THE GATES und AMORPHIS Tolles geleistet hat, mal wieder ein schnuckliges Artwork beisteuerte. Alles in Allem eine rundum gelungene Angelegenheit. Ich warte auf weitere Großtaten.
Anspieltipps: Godless Reaper Of Souls, Son Of The Dead, Static Darkness
P.S. Auf dem Digipack des Albums ist mit 'Fall From Grace' ein Bonustrack vertreten, der soundtechnisch zwar etwas abweicht, sich aber perfekt ins Gesamtbild einfügt.
Andreas Schmitt
- Redakteur:
- Gastautor