SOULS OF DIOTIMA - The Sorceress Reveals - Atlantis
Mehr über Souls Of Diotima
- Genre:
- Symphonic Metal / Progressive Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Rockshots Records
- Release:
- 10.06.2016
- The Sorceress Reveals - Atlantis (Prelude)
- Land Of The Wind
- Stories, Songs And Celebrations
- Divine Love (Interlude)
- Divine Love
- Fate And Destiny (Interlude)
- Fate And Destiny
- Gold And New Horizons (Interlude)
- Gold And New Horizons
- The Battle Of Giants (Interlude)
- The Battle Of Giants
- Tears Of Fury (Interlude)
- Tears Of Fury
- Zeus Unleashed (Interlude)
- Zeus Unleashed
- Atlas Condemned (Interlude)
- Atlas Condemned
- Our Atlantis (Interlude)
- Our Atlantis
- The Sorceress Reveals - Atlantis (Prologue)
Kleine Lehrstunde in sardinischer Heimatkunde
Die Zeiten haben sich geändert. Wo früher noch der Großvater für eine Geschichte herhalten musste, und dann über die Könige des Metals erzählte, wird zu Beginn von "The Sorceress Reveals - Atlantis" die Mutter um eine Erzählung gebeten und liefert diese dann in Form eines insgesamt 20 Tracks starken Konzeptalbums über die Geschichte Atlantis' und Sardiniens ab.
So in etwa lässt sich die Rahmenhandlung des dritten Albums der sardinischen Symphonic-Metal-Band SOULS OF DIOTIMA umreißen. Von der opulenten Titelliste können allerdings grob die Hälfte aller Tracks gestrichen werden, da es sich lediglich um instrumentale und erzählte Zwischensequenzen handelt, während der Rest mit seinen teils großzügigen Spielzeiten den so verlorenen Boden wieder gut macht. Die Musik lässt sich dabei als eine gelungene Mischung aus NIGHTWISH und WITHIN TEMPTATION mit einer guten Dosis Filmsoundtrack und progressiven Songstrukturen beschreiben.
Das ist insgesamt nicht gerade innovativ, aber schon sehr gut umgesetzt, zumal Sängerin Claudia Barsi eine eigenständige Stimme ihr Eigen nennen kann und diese gekonnt und stets treffsicher einsetzt. Die Orchestrierungen fallen oft bombastisch aus, sind jedoch stets songdienlich arrangiert und lassen den klassischen Metal-Elementen ausreichend Raum. Auch die Soundeffekte, Erzählparts und anderen Spielereien sind gut in die Lieder eingebettet und wirken extrem professionell. Hin und wieder werden auch ein paar folkige Töne laut, die den Sound von SOULS OF DIOTIMA weiter bereichern und Songs wie 'Our Atlantis' sehr reizvoll machen. Insgesamt ist die Produktion extrem gelungen und der Besuch bei Jens Bogren im Fascination Street Studio hat sich ohrenscheinlich sehr bezahlt gemacht.
Doch was nützt all das, wenn man nicht auch ein paar ordentliche Songs schreiben kann? Richtig, nicht viel und deshalb freue ich mich, bekanntgeben zu können, dass sich auf "The Sorceress Reveals - Atlantis" einige wirklich gelungene Kompositionen befinden. Der Opener The 'Land Of The Wind' gehört ebenso dazu wie The 'Battle Of Giants'. Die elektronischen Spielereien in 'Zeus Unleashed' und dem einleitenden Interludium sind hingegen vielleicht doch ein Schritt zu weit, stören aber auch nicht weiter. Auch wenn die Lieder auf diesem Album alle alleine stehen können, entfaltet das Werk seine ganze Wirkung eben nur am Stück, mit allen Hörspiel-Elementen und idealerweise unterm Kopfhörer. Dann ensteht vor dem inneren Auge des Hörers die Geschichte von Atlantis, der Untergang des mächtigen Reichs und die Pointe, dass das heutige Sardinien der Rest der einst mächtigen Insel sein soll.
"The Sorceress Reveals - Atlantis" sorgt für mehr als nur gute Unterhaltung, es kann wirklich fesseln. Fans ausgefeilter Konzeptalben und von symphonischem Metal mit Frauengesang sollten sich dieses Kleinod jedenfalls nicht entgehen lassen, denn SOULS OF DIOTIMA braucht die Konkurrenz großer Namen in keinem Fall zu fürchten.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst