SOULSKINNER (GRE) - Glorified By The Light
Mehr über Soulskinner (GRE)
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Xtreem Music
- Release:
- 26.11.2024
- Intro
- The Wanderer
- Kingdom Of The Deceased
- Glorified By The Light
- Mighty Titans
- The Freedom Of Truth
- The Arrows Of My Desire
- Sacred Temple Of Mystery
- To The Moon
- To Aurora
Solider und episch angehauchter Melodic Death aus Griechenland.
Die Griechen SOULSKINNER sind so etwas wie die alten Hasen der Death- und Melodic-Death-Metal-Szene des schönen Landes am Ägäischen Meer, immerhin treibt das Quinett schon seit dem Jahr 2000 sein musikalisches Unwesen und gehört damit zumindest zur zweiten Welle der Bands aus diesem Genrebereich. Inzwischen ist Gitarrist Bill Zobolas nach einer größeren Umstrukturierung im Jahr 2014 das einzig verbliebene Gründungsmitglied, wobei der damalige Umbruch auch zu mehr musikalischer Kreativität geführt zu haben scheint, denn seither veröffentlicht man mit beständiger Regelmäßigkeit frische Alben. "Glorified By The Light" ist dann auch bereits der sechste Eintrag der Diskografie und umfasst zehn frische Kompositionen.
Das entsprechend betitelte 'Intro' lässt mich dabei aber erst einmal durchaus verwirrt zurück, denn mit dramatischem Piano könnte die Nummer auch ein Prog-Album aus den Siebzigern eröffnen. 'The Wanderer' macht dann aber schnell klar, wo der griechische Frosch die Metal-Locken hat und knallt einem mit wuchtigen Riffs und kehligen Growls ordentlich einen vor den Latz. Gleichzeitig macht die Nummer auch klar, dass man der eingangs erwähnten Kategorisierung als melodischem Death Metal noch das Wörtchen "Oldschool" hinzufügen könnte, denn in Sachen Inspiration gehen die Griechen schon sehr weit in die Neunziger zurück, als der Melodic Death Metal noch weniger gen IRON MAIDEN schielte, sondern insgesamt mit mehr Wucht und nur eingehauchten Melodien zelebriert wurde. Damit geht einher, dass dem eigentlichen Opener ein wenig die Hooks fehlen, die ihn im Gedächtnis verankern würden, dennoch bekommt man hier ordentliches und handwerklich gut gemachtes Todesstahl-Futter geboten.
Und auch in der weiteren Folge springt der Funke bei mir oftmals nicht so richtig über. Das liegt nicht an der grundsätzlichen Darbietung der Griechen, denn spätestens mit 'Kingdom Of The Deceased' kommen auch die melodischen Leads immer stärker durch und die eine andere Gitarrenhookline wird serviert. Nein, es ist eher das kompositorische Geschick, das dem Fünfer etwas im Weg steht, denn die meisten Nummern auf "Glorified By The Light" fühlen sich so an, als hätten sie etwas mehr Tempo und Druck vertragen können. Da hilft dann auch die sehr rohe und ungeschliffene Produktion nicht unbedingt, hätte doch auch diese gerade im Bassbereich etwas mehr Dampf vertragen können. Hopfen und Malz sind damit aber noch nicht verloren, denn immer wenn SOULSKINNER ein bisschen mehr in Richtung Epik schielt und auch einmal vereinzelte Keyboards in den Bandsound einbaut, geht das etwas schleppende Tempo plötzlich auf. So ist 'Mighty Titans' etwa ein epischer Kracher mit fast schon hymnischem Charakter, der nur noch von 'The Arrows Of My Desire' geschlagen wird. Bei letztgenanntem Track ziehen die Griechen nämlich komplett die Handbremse an, gewinnen mit dem fast schon alternativ angehauchten Sound insbesondere in den Strophen den ausgetretenen Genre-Pfaden aber neue Aspekte ab, die mir unheimlich gut gefallen.
Und so ist "Glorified By The Light" schlussendlich auch beileibe kein schlechtes Album, stellt sich aber gleichzeitig auch nicht in die Reihe der Anwärter für meine persönlichen Jahrescharts. Stattdessen gibt es soliden Melodic Death Metal mit vereinzelten Höhepunkten und einer Prise Epik, den man gerade als Freund oder Freundin von Schwermetallern wie ATLANTEAN KODEX einmal anstesten kann.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs