SOUND AND FURY - Sound And Fury
Mehr über Sound And Fury
- Genre:
- Hard Rock/Punkrock
- Label:
- Rebel Youth Records / SAOL
- Release:
- 24.10.2008
- School's Out
- Teenage Rampage
- Can't Get Enough
- 18
- Bad Touch
- Night of the Ghouls
- High School Hotbox
- Runaway Love
- Supercharged
- The Stranger
- Hellhound
Bevor wir zum musikalischen Teil der CD kommen, machen wir mal ein kleines Quiz: Ihr bekommt eine CD in die Hand, und die ersten vier Songtitel, die euch ins Auge springen, lauten: 1. 'School's Out', 2. 'Teenage Rampage', 4. 'Eighteen' und 5. 'Bad Touch'. Was denkt man da? Richtig: ALICE COOPER, SWEET, ALICE COOPER und BLOODHOUND GANG. Und was ist das? Alles falsch. Was sich anhört, als wären der Band schon in den ersten Songs die eigenen Ideen ausgegangen, entpuppt sich entweder als völlige Unkenntnis der Rockgeschichte oder aber als ordentliche Leck-Mich-Am-Ärmel-Attitüde, so nach dem Motto "Wenn unsere Songs raus sind, kräht nach den alten Kamellen eh kein Hahn mehr".
Letztere Grundeinstellung würde zum Stil auch ganz gut passen, denn die fünf Kanadier aus Toronto machen durchaus einen auf dicke Hose. Da ist zum einen Punkrock, wie er ganz besonders beim fetzigen Opener 'School's Out' (nicht von... aber das wisst ihr ja schon) durchscheint, oder besser –bricht, in diesem Song gewürzt mit einem bierseligen Thekenchor, oder auch mal klebrig-süß wie in 'Teenage Rampage' (nicht der Song von... oh, sorry...) oder traditionell wie in 'Runaway Love'. Als Gegenpol steht traditioneller Hard Rock der einfachen, aber effektiven Sorte auf der Speisekarte. Da klingen in 'Night Of The Ghouls', 'High School Hotbox' oder 'Supercharged ' Australiens Superstars AC/DC deutlich durch, und in einigen anderen Liedern erkenne ich die legitimen Nachfolger zu den Kompositionen auf THE RODS' "In The Raw". Ganz besonders frappierend ist das bei 'Can't Get Enough' und dem Song 'Eighteen' (...) der Fall, den man, wenn man denn Wortspiele mag, gut als Punk-Rods bezeichnen könnte. Einzig der Rausschmeißer 'Hellhound' schlägt etwas aus der Art, da das Lied ein bisschen nach ALICE COOPER klingt (na endlich...), ansonsten ist das Rezept 50% THE RODS, 25% Punkrock und 25% AC/DC, gut schütteln und bei Zimmertemperatur servieren.
SOUND AND FURY haben ein kurzweiliges, rotziges Album voller Schweiß- und Biergeruch abgeliefert, das für ein Debütwerk absolut beachtlich ist. Natürlich ist das alles nur bedingt originell, aber auf die anstehende Tour mit den Down-Under-AC/DC-Klonen AIRBOURNE passen die Kanadier bestens. Nicht nur musikalisch, auch die Texte sind von gleichermaßen erlesener Infantilität und behandeln von "Ich laufe weg" bis "ich habe den Längsten und alle Mädels wollen mich" alle Themen, die einen Pubertierenden so beschäftigen könnten. Aber den Literaturnobelpreis müssen SOUND AND FURY auch gar nicht gewinnen, die sollen rocken, rocken, rocken. Und das tun sie absolut überzeugend.
- Redakteur:
- Frank Jaeger