SOUNDBYTE, THE - Still Quiet
Mehr über Soundbyte, The
- Genre:
- Post Rock / Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Voices Of Wonder
- Release:
- 30.05.2025
- Floating At Distance
- Still Quiet
- The Fall Of Illusions
- Will You Follow
- When All Is Gone
- Can You See Me Now
- Will You Find A Way
Aufgeteilter Gesang, trotzdem ganzheitlich gute Unterhaltung.
THE SOUNDBYTE aus Norwegen war schon immer eine Band, die mit ihrem Post Metal nicht unbedingt das leichtverdaulichste Futter lieferte. Beim neuen Langspieler "Still Quiet" muss man sich dann auch wieder auf ein paar Runden im Player einstellen, bevor man so richtig in die Musik des Septetts abtauchen kann. Einfacher wird das Unterfangen dabei auch nicht durch die Tatsache, dass die Scheibe gesanglich ganz klar in zwei Hälften geteilt wird. So übernimmt bis zum zentral in der Trackliste platzierten 'Will You Follow' die dunkle und teils sogar etwas sonore Stimme von Andreas Elvenes, während die zweite Halbzeit des Silberlings dann komplett der Stimme von Kirsti Hukes gehört. Zerreißt diese gesangliche Spaltung auch den Gesamteindruck?
Nun, dazu später mehr, denn erst einmal beginnt "Still Quiet" mit krachenden Toms und röhrenden Gitarren im Opener 'Floating At Distance' durchaus vielversprechend. Musikalisch passt die Einordnung als Post Metal dabei auch, wobei ich noch Alternative Rock und Gothic Rock als weitere Eckpunkte zur Orientierung für euch mit auf den Weg geben wollen würde. Gerade Andreas' Gesang könnte vom dunklen Timbre her zu diversen Gothic-Acts passen und bringt für mich fast ein bisschen Achtziger-Vibe mit ein. Das gleiche Jahrzehnt scheint auch bei der Hookline der Nummer seine Spuren hinterlassen zu haben, denn diese ist durchaus prägnant und sorgt dafür, dass sich der Track trotz einiger ausladend-sperriger Momente schnell im Gedächtnis verankert. Das von der akustischen Gitarre geprägte Instrumental 'Still Quiet' bringt uns dann flott hinüber zu 'The Fall Of Illusions', das im Großen und Ganzen den Weg des Openers weitergeht, gleichzeitig aber trotz guter Momente weniger zwingende Passagen im Gepäck hat. Ein Umstand, der auch die erste Hälfte von 'Will You Follow' prägt, denn der Longtrack im Zentrum des Albums wabert doch ein paar Minuten vor sich hin, bevor er sich dann doch noch zu einer Post-Gothic-Hymne mit cooler Gesangshookline aufschwingt und neben 'Floating At Distance' mein persönliches Highlight markiert.
Der Absatz ist dann hier mit Bedacht gewählt, denn auch auf "Still Quiet" folgt nun die gesangliche Zäsur und Kirsti Hukes übernimmt das Mikrofon. Kristi ist dabei natürlich in etwas höheren Notenregionen unterwegs, hält sich stilistisch aber an die Blaupause von Andreas und gestaltet die Gesangspassagen mit gleichbleibendem Timbre und ohne allzu große Ausreißer. In 'When All Is Gone' gelingt das auch direkt gut und so erfolgt der Wechsel des Staffelstabs am Mikrofon ohne Qualitätseinbußen und Kirsti liefert direkt einen weiteren Höhepunkt der Scheibe ab. Danach verläuft sich das Momentum aber zusehends und Frau Hukes kann mich gesanglich irgendwie nicht mehr gänzlich abholen. Ob das am etwas sperrigen Songmaterial des hinteren Drittels der Spielzeit liegt oder an ihrem Vortrag, der nicht ganz so charismatisch, sondern gefühlt etwas verhaltener daherkommt als der von Andreas, mag ich nicht gänzlich feststellen. Sicher ist, dass 'Can You See Me Now' und 'Will You Find A Way' zwar solides Post-Rock-Futter liefern, aber mich zumindest nicht gänzlich begeistern können.
Dieses Fazit gilt abschließend auch für "Still Quiet" in seiner Gesamtheit, denn während die Platte in ihren besten Momenten wirklich großartig den Gothic-Vibe der Achtziger mit Post Rock und Metal verknüpft, fehlt eben an anderer Stelle auch ein wenig der letzte Kick, um schöne Kompositionen zu wirklich zwingenden Höhepunkten zu machen. Wer sich aber generell in der Schnittmenge der gerade genannten Genres wohlfühlt, der darf bei THE SOUNDBYTE ein Ohr riskieren und wird sicher seine Freude an einem Großteil der Platte haben.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs