SOUNDSCAPE - Soundscape
Mehr über Soundscape
- Genre:
- Progressive Rock/Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- Symptoms Of Vertigo
- Calculated Method
- The Perpetual Journey Of Reckoning Part One
- The Perpetual Journey Of Reckoning Part Two
Ich mag keinen Jazz. Diese EP (vier Lieder, 25 Minuten Spielzeit) öffnet jedoch Türen, und obwohl es sich bei SOUNDSCAPE um eine Band ohne Gesang und mit wesentlichen Jazz-Fusion Einflüssen handelt, stellen sich meine Lauscher auf Empfang.
Warum sich bei einer derartigen Stilbeschreibung nicht meine Nackenhaare aufrichten, ist mit den beteiligten Musikern begründet: Jason De Ron (u. a. PARAMAECIUM), Jayson Sherlock (PARAMAECIUM und ehemals MORTIFICATION) und Kenny Cheong (ALTERA ENIGMA) sind Könner ihres Fachs und haben bisher zum Teil in extremen Metal-Stilen ihr außerordentliches Können bewiesen. Wenn man nun auf neue Ufer zusteuert, verspricht das noch lange keinen Erfolg - jedoch hat bisher alleine Jayson Sherlock die Investition in ein Produkt gerechtfertigt, wo sein Mitwirken bekannt war - und dass er zahlreiche Musiker wesentlich beeinflusst hat, dürfte auch keine große Neuigkeit sein. Ich möchte die Leistung der anderen Künstler nicht mindern, aber als Schlagzeuger spricht er mich besonders an.
Ein weiterer Grund für ein genaueres Hinhören ist, dass bereits Größen wie OPETH oder DREAM THEATER für jazzige Einlagen gesorgt haben, was von Freunden der härteren Klänge bereits so angenommen wurde. Manchmal erinnern mich SOUNDSCAPE stilistisch auch etwas an DREAM THEATER, wobei sie selbst sich als eine Art Jazz-Fusion Version von RUSH und IRON MAIDEN beschreiben.
Pluspunkte gibt es für den guten Sound. Sehr erfreulich dabei zu hören ist das komplett eingespielte Schlagzeug: Das klingt einfach wesentlich besser und lebendiger als glattes, programmiertes oder getriggertes Plastik-Geklöppel. An Dynamik und Abwechslung fehlt es SOUNDSCAPE jedenfalls nicht. Die Lieder laufen sehr gut im Hintergrund, wenn man mal abschalten möchte, jedoch gibt es stets Momente, welche dann die komplette Aufmerksamkeit auf sich ziehen und sogar inspirierend wirken. Vor allem bei 'The Perpetual Journey Of Reckoning Part One' ist dies der Fall.
Selbst wenn man kein großer Freund von instrumentaler Musik ist, sollte man einmal den Versuch starten und diese EP kreisen lassen. Zu dieser wunderbaren Musik muss man auch erst mal einen passenden Sänger finden, der das Niveau nicht wesentlich verringert und sich den jeweiligen Atmosphären anpassen kann. SOUNDSCAPE sind inzwischen auf der Suche nach einem permanenten Keyboarder - wobei ich persönlich auf weitere Keyboards verzichten könnte und mit einem geringen Einsatz von Keyboards sehr gut leben kann - weil der Klang dadurch sicherlich härter ausgefallen ist und das eher Dave-Lombardo-mäßige Schlagzeugspiel besser zur Geltung kommt. Ich bin gespannt, wie es bei SOUNDSCAPE weitergehen wird. Auf alle Fälle soll es seitens der Band weitergehen und Konzerte sind auch angedacht.
Fans von den erwähnten Musikern sollten sich diese EP demnach besorgen. Freunde von anspruchsvoller, progressiver Rock oder Metalmusik sollten einfach mal reinhören. Das ist heutzutage schließlich eine der leichtesten Übungen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass SOUNDSCAPE jemanden enttäuschen werden - meine Empfehlung haben sie!
Anspieltipps: Alle vier Nummern.
- Redakteur:
- Stefan Lang