SOYLVYBE - Architecture (Re-Release)
Mehr über Soylvybe
- Genre:
- Modern Metal
- Label:
- FinestNoise Releases/Radar
- Release:
- 15.09.2006
- The Architect
- Shifting Grounds
- Ride si Sapis
- Evolving Structures
- The War Of The Butterfly
- Waterfall
- Tensegrity
- Vagrant
Man kennt das ja. Da hört man ein Album, das einen beim ersten, zweiten und auch dritten Durchlauf ganz und gar nicht vom Hocker reißt, und sich irgendwo zwischen einem etwas gelangweilten Stirnrunzeln und einem leicht wohlwollenden Nicken einpegelt. Nur dass man ein halbes Dutzend Hördurchläufe später schon ganz anders darüber denkt.
Haargenau so ging es mir mit "Architecture" von SOYLVYBE. Zunächst fand ich das Ganze ziemlich belanglos, stellenweise war ich vom Gesang genervt, die Songs knallten mir nicht genug und den Stil konnte ich auch nicht so richtig einordnen. Aber irgendwann kroch dann doch irgendein kleiner Wicht in meinen Kopf und auf einmal hörte ich die Scheibe mit anderen Ohren.
Nach Abschluss dieser "Wachstumsphase" muss ich nun sagen, dass ich hier beinahe einem vielseitigen und interessanten Album nicht die ihm zustehende Wertschätzung geschenkt hätte. Was ich anfangs mit Belanglosigkeit verbunden habe, ist mir jedenfalls mittlerweile schleierhaft.
Die fehlende klare Stilzuordnung liegt in der Vielseitigkeit von SOYLVYBE begründet und daran, dass keine zwei Songs dem selben Strickmuster folgen. Das, was man als Modern Metal bezeichnen könnte (weil der Begriff NuMetal zu sehr einschränken würde), wird mit rockigen bis hin zu leicht progressiven Elementen versetzt, auch eine gewisse Nähe zu Alternative Metal ist erkennbar. Auch am Gesang stört mich überhaupt nichts mehr, denn irgendwie passt er genau zur musikalischen Kost und das Wechselspiel zwischen harmonischen Clean Vocals (worauf der Schwerpunkt liegt) und aggressivem Schreien ist ebenfalls gelungen. Okay, die Songs knallen nach wie vor nur bedingt (Ausnahme z.B. 'Waterfall'), weil einfach eine recht ruhige, gediegene Gangart vorherrschend ist, aber wenn das Ergebnis so ansprechend ist, macht das überhaupt nichts.
Das vorliegende Album ist ein Re-Release (sound-remastered) der gleichnamigen, damals in Eigenregie aufgenommenen Scheibe aus dem Jahre 2004. Die gute Soundqualität rundet die Sache perfekt ab und garantiert ein vergnügliches Hörerlebnis.
Im Endeffekt muss man bei "Architecture" von einem abwechslungsreichen und ausgewogenen Album sprechen, das sich angenehm abhebt. Und es ist sicherlich keine Überraschung mehr, wenn ich behaupte, dass wir es hier mit einem Rundling zu tun haben, der mit jedem Hören wächst und erst nach und nach seine komplette Schönheit offenbart. Naja, zumindest bei mir war's so, was das gute Stück damit allerdings trotzdem noch zu keinem "typischen" Grower macht...
Anspieltipps: The Architect, The War Of The Butterfly
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer