SPACE GOD RITUAL - The Unknown Wants You Dead!
Mehr über Space God Ritual
- Genre:
- Doom Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Metal On Metal Records
- Release:
- 21.06.2019
- Miskatonic 1927
- The Unknown Wants You Dead!
- Into The Curio
- Ancient Hymns To Tyrant Gods
- Cultes Des Ghoules
- A Lowly Tallow Candle Dispels the Gloom from This Terrible Place
- Strange Blood
- Innsmouth Town
- The Procession
- The Mansion In The Mist
- The Golden City
Eine toll inszenierte Stunde feinsten Horror-Prog-Doom-Theaters.
Obwohl die Band aus Portland im US-Staat Oregon schon seit zehn Jahren am Start ist, und in dieser Zeit den heimischen Underground schon ordentlich aufwühlen konnte, ist das doomig-kauzig-progressive Trio in unseren Gefilden noch ein eher unbeschriebenes Blatt. Das indes ist ein ziemlicher Fehler, denn SPACE GOD RITUAL ist ganz ohne jeden Zweifel ein Ohr oder auch zwei Ohren wert, den die exaltierte Theatralik, das Gespür für feine Epik und Heaviness, und die stets markanten Hooklines auf "The Unknown Wants You Dead!" haben es absolut in sich. Die von der Band gewählte Stilistik passt in ihrem dunklen, okkulten Ambiente und ihrem so hintergründigen wie hinterhältigen Horrorfeeling perfekt zum Lovecraft-Setting der Lyrik und des Artworks.
Das Grundgerüst des Sounds der Jungs von der Westküste der USA findet sich wohl im ganz klassischen Doom Metal der Siebziger, irgendwo zwischen BLACK SABBATH, REVELATION und PENTAGRAM, so dass ihr sicherlich auf eure Kosten kommen werdet, wenn ihr nach schweren Riffs und dunkler Aura sucht, doch auch die sinistre Epik und der Anflug keltisch-folkiger Melodie und ebensolchen Sparchduktus aus dem Repertoire von Bands wie THE LAMP OF THOTH, SOLSTICE oder ARKHAM WITCH ist omnipräsent, dazu gibt es auch ein wenig ambiente, keyboardschwangere Psychedlik à la PINK FLOYD und einen verschrobenen 70er-Groove wie bei BLUE ÖYSTER CULT.
Besondere Erwähnung verdient auch der Leadgesang von Alexander Olaff (alias Christian Butler), der gleichermaßen tief und voluminös wie beschwörend, geisterhaft und hinterhältig sein kann, und dadurch die perfekt theatralische Horror-Atmosphäre für eine Lovecraft-Vertonung erzeugt, wer sich also an ein stimmliche Mischung aus Dennis Cornelius, Messiah Marcolin und David Bower erinnert fühlt, der liegt für mein Empfinden ziemlich richtig, und genau dieser Stil passt einfach perfekt zur Musik und zum Konzept. Trotz der rein musikalisch betrachtet doch etwas anderen Ausrichtung, dürfte das theatralische Ambiente der Songs mit ihren dezenten Hörspielmomenten, und den atmosphärischen Keyboard-Sequenzen auch dafür sorgen, dass auch der KING DIAMOND-Fan mal seine Fühler ausstrecken sollte.
Auf die Hervorhebung einzelner Songs möchte ich dieses Mal verzichten, denn "The Evil Wants You Dead!" ist einfach eine toll inszenierte Stunde feinsten Horror-Prog-Doom-Theaters, die perfekt am Stück zu genießen ist. Die folgende Hörprobe solltet ihr euch unbedingt gönnen:
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle