SPACELORDS, THE - Nectar Of The Gods
Mehr über Spacelords, The
- Genre:
- Space Rock / Stoner Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Tonzonen Records / Soulfood
- Release:
- 20.10.2023
- Nectar Of The Gods
- Mindscapes
- Endorphine High
- Lost Sounds Of Lemuria
Pilze für alle!
Eine unserer feinsten und beliebtesten Kapellen im Bereich Space Rock / Stoner Rock hatte ja schon länger in ihrem Online-Shop Shirts im Angebot mit dem Motiv psychoaktiver Pilze. Da ist es nur folgerichtig, auch das Artwork des sechsten Studioalbums, das beim Label Tonzonen Records erscheint, mit diesen kleinen Freunden zu schmücken. Die nächste musikalische Reise in andere Sphären mit THE SPACELORDS kann also beginnen.
Der Titeltrack startet mit einem von Tabla und Tanpura stilvoll begleiteten Mantra auf Sanskrit. Drei intensive Lauschdurchgänge waren nötig, um dieses als Verehrungsformel zu identifizieren, die sich an die Planetengötter richtet. Ein sehr stimmungsvoller Auftakt! Der Rest des Albums ist wie immer rein instrumental. Echte Überraschungen gibt es im Grunde keine, und das ist auch gar nicht nötig. Wer derart hypnotische Riffs, mal wummernde, mal einschmeichelnde Basslinien und wuchtiges Schlagzeugspiel auf seine Tonträger bannt, der darf auch in Zukunft gerne so weitermusizieren. Es geht mehr um die Details und die schon fast körperliche Wirkung der Musik, die wie im Rausch der Freude am Zusammenspiel spontan entstanden klingt. Ich höre THE SPACELORDS einfach gerne; man kann wunderbar die Gedanken schweifen lassen oder diese auch ganz abschalten und sich ganz der Musik hingeben. Vor meinem geistigen Auge sehe ich die indischen Götter vor mir, wie sie anmutig zu den vier Songs headbangen.
'Nectar Of The Gods' verweilt im majestätisch-kraftvollen Groove, während sich 'Mindscapes' zu Beginn atmosphärischer präsentiert, obwohl der Rhythmus auch hier eine tragende Rolle einnimmt. Am Ende tönt es wieder gravitätisch hämmernd aus den Boxen. Eher bluesig-psychedelisch wirkt 'Endorphine High', aber auf den mächtigen Beat müssen wir dennoch nicht verzichten. 'Lost Sounds Of Lemuria' bezieht sich wohl auf das Buch des Theosophen William Scott-Elliot "The Lost Lemuria" (1904), das 1925 in erweiterter Fassung unter dem Titel "The Story Of Atlantis And The Lost Lemuria" erschien. So wird das Werk auch in Lovecrafts Erzählung 'The Call Of Cthulhu' aus dem Folgejahr zitiert. Bei diesem längsten aller Stücke wird die Band unterstützt von Jens Eberhard (JEWELLED MOON), der mit Fender Rhodes und Orgel das Hypnotische der Musik noch verstärkt. So ist der legendenhafte versunkene Kontinent Lemuria für die Dauer des Stücks wieder zu bereisen.
Wie immer bürgt THE SPACELORDS für Qualität, sowohl in musikalischer als auch in klanglicher Hinsicht. Die Produktion des Langspielers ist erneut über jeden Zweifel erhaben: plastisch, satt und dennoch transparent.
Das Trio scheint bei uns ein Abonnement auf acht Punkte zu haben. Wie schon mein Kollege Walter Scheurer bei seinen beiden Rezensionen zu den Alben "Water Planet" und "Spaceflowers" komme auch ich nicht umhin, diese Note für "Nectar Of The Gods" zu zücken.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Jens Wilkens