SPACELORDS, THE - Water Planet
Mehr über Spacelords, The
- Genre:
- Space Rock / Psychedelic / Instrumental Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Tonzonen Records / H' Art
- Release:
- 20.10.2017
- Plasma Thruster
- Metamorphosis
- Nag Kanya
Abgefahrene Klänge, die selbst den grauesten Tag bunt machen.
Auf den ersten Eindruck hin suggeriert der Bandname natürlich Assoziationen zu MONSTER MAGNET, der Refrain des gleichnamigen Hits der Herren rund um Dave Wyndorf läuft da quasi von selbst im Gedächtnis ab. Da auch das Hintergrund-Design der Website des Trios an die Amis denken lässt, überrascht die dargebotene Musik auf "Water Planet" umso mehr.
Zwar hat sich die Band, die sich „einst aus dem Weltall zu uns herab begeben hat, um uns mit ihren Klängen in entfernte Territorien zu beamen“, durchaus dem Space Rock verschrieben, lässt aber viel mehr Krautrock und psychedelische Sounds vernehmen als MONSTER MAGNET das jemals tat. Die vom Trio aus dem gar nicht so außerirdischen Reutlingen dargeboten Melange hat zum einen noch mehr an HAWKWIND-Referenzen intus und zum andere, kommen Hazi Wettstein (guit., Effects), Akee Kazmaier (bass, Effects) und Marcus Schnitzler (dr., Soundscapes) gänzlich ohne Gesang aus. Dadurch erweisen sich die drei Kompositionen, die es in Summe dennoch auf mehr als 40 Minuten Spielzeit bringen, in der Tat als musikgewordene Trips.
Mit dem eröffnenden 'Plasma Thruster' entführt man uns zunächst direkt ins Deutschland der späten 60er, als die Krautrock-Szene so richtig in Bewegung kam. Dass es dabei dennoch tiefenentspannt und im Verlauf der Spielzeit auch weit weniger abgefahren als nach dem Einstieg angenommen, zur Sache geht, ist zu einem großen Teil dem erdigen Groove von Marcus zuzuschreiben, der wohl auch in jeder Stoner Rock-Formation den perfekten Taktgeber abgeben würde.
'Metamorphosis' wirkt dann eher britisch infiltriert, wobei es aber nicht nur die abgefahrene HAWKWIND-Schiene ist, der man folgt. In weiterer Folge der fast 12 Minuten lassen sich auch die ganz frühen UFO heraushören. Zwar scheint der berühmte 'Prince Kajuku' persönlich verhindert gewesen zu sein, die Leichtigkeit der Gitarre von Mick Bolton ist als Inspiration aber nicht zu überhören.
Mit dem Finale 'Nag Kanya' kommt nicht nur dem Titel nach ein Hauch indische Mythologie ins Spiel, auch die Melodieführung hat bisweilen einen solchen Touch erhalten. Diese stellt aber dennoch nur eines von vielen Puzzle-Teilen des fast 20-minütigen Space Rock-Exkurses dar, mit dem das Trio eindrucksvoll beweist, wie bunt selbst der graueste Tag durch den Konsum der entsprechenden Musik werden kann.
Einzig einen Zusammenhang der Tracks mit dem Titel und dem schlicht sensationell ausgeführten Artwork konnte ich nicht herstellen, aber vielleicht muss man sich dafür das Teil noch viel öfter reinpfeifen.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Walter Scheurer