SPACESLUG - Eye The Tide
Mehr über Spaceslug
- Genre:
- Psychedelic Rock / Doom
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- BSFD Records
- Release:
- 20.07.2018
- Obsolith
- Spaced By One
- Eternal Monuments
- Words Like Stone
- Vialys Part I & II
- I, The Tide
Doom-Psychedelica im epischen Modus
Eine fesselnde Instrumental-Show liefern sie, die Polen von SPACESLUG, und darüber hinaus steht das dritte Album dieser noch relativ jungen Combo für feinste Psychedelic-Sounds, herausragende Sludge-vs.-Doom-Duelle und eigensinnige, aber gerade deswegen richtig spannende Prog-Momente mit postmetallischem Background.
Im Reich der Superlative darf sich "Eye The Tide" daher auch von der ersten Sekunde an wohlfühlen, obschon die Scheibe einen nicht gerade mit seinen zahlreichen ideen überfällt. Nein, SPACESLUG geht es gemächlich an, sucht das Heil in der Ruhe, gestaltet die Songs vorwiegend episch, weiß aber ganz genau, wann ein explosiver Moment einen regelrechten Orkan auslösen kann, ohne dass hier mit gekünstelter Dynamik gearbeitet werden muss. Der Fluss der insgesamt sechs Kompositionen ist bezaubernd, die Übergänge zwischen den ausgedehnten psychedelischen Instrumentalszenen zu den eher dem Doom zugewandten Riffwänden gestalten die Polen extrem elegant, und wenn es um die Grundatmosphäre des dritten Albums geht, macht SPACESLUG sicherlich niemand etwas vor: Hier wird zwischen dem durchgängig relaxten Modus und der kontrollierten Offensive epischen Ausmaßes alles geboten, was dem homogenen Charakter von "Eye The Tide" unterzuordnen ist - und das mit einer Treffsicherheit, die auf diesem Niveau definitiv kein Undergroundthema mehr sein darf.
Von daher sollte das ungeschriebene Gesetz zum dritten Release einer Band bei SPACESLUG auch bedingungslos greifen; die Osteuropäer bringen nicht nur eine Masse an Talent mit, sondern auch diesmal wieder sechs Songs, die dem Psychedelic Doom viele neue Impulse geben, ohne sich dabei musikalisch verbiegen zu müssen. Dass die Scheibe schließlich den Charakter eines lässigen Jams bewahrt, ist umso erstaunlicher, spricht aber auch für das Selbstbewustsein dieser extrem talentierten Combo. Ein fantastisches Album, ganz klar!
Anspieltipps: Vialys Part I & II, I, TheTide
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes