SPAM JAVELIN - The Three Chords Of The Apocalypse
Mehr über Spam Javelin
- Genre:
- Punk / Hardcore
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 29.01.2021
- Shit You Don't Need
- Herd Impunity
- God Bless America
- Children Of The Shoe
- We've Made Plans For Nigel
- You're A Sanctimonious Prick
- Fuck You
- Joy Division Tool
- Super Twat
- More Shit You Don't Need
- The Wonder Kids
- I Used To Be A Punk
- Cogged Off
- Even More Shit You Don't Need
- Three Chords Of The Apocalypse
Räudiger und oldschooliger Punk aus Wales
Viel besser als "The Three Chords Of The Apocalypse" hätten SPAM JAVELIN ihr Debütalbum nicht nennen können, bringt der Titel den kompromisslosen Mix aus Oldschool Hardcore und Punk, den das Trio zelebriert, doch perfekt auf den Punkt. Dabei konnte die Band hierzulande mit ihrer Musik noch nicht wirklich auf sich aufmerksam machen, könnte dem geneigten Punkfan aber vielleicht durch die Schlagzeilen bekannt sein, in denen die Waliser auftauchten, als ihnen von den USA im August 2019 die Einreise verweigert wurde und die Musiker kurzerhand in das nächste Flugzeug nach Island gesetzt wurden.
Angesichts dieser Geschichte ist es wohl kein Wunder, dass die 15 Nummer auf dem Erstling lyrisch durchaus politisch geladen daherkommen und beispielsweise Nigel Farage im bissigen 'We've Made Plans For Nigel' oder eben die Vereinigsten Staaten und deren Ex-Präsidenten Donald Trump in 'God Bless America' aufs Korn genommen werden. Und auch die Corona-Pandemie hat in den zumeist wütenden Texten von Neil Crud durchaus ihre Spuren hinterlassen, immerhin war es erst das dadurch erzwungene Auftrittsverbot, das dem Trio die Ruhe gab, um nach vielen Singles und EPs nun einmal ein komplettes Album einzuspielen. Passend zum textlichen Inhalt, der sich bereits an der typischen Punk-Thematik orientiert, liefert die Musik einen ungestümen Mix aus dem Punk der SEX PISTOLS und dem Hardcore der DEAD KENNEDYS, der es zumeist sogar schafft, das Flair der Hochpase des Genres in den Achtzigern heraufzubeschwören. Dabei muss sich der Hörer durchaus auf den ungeschliffenen und rohen Sound der Platte einlassen, der fröhlich alle heutigen Standards für Produktionen links liegen lässt und phasenweise nach einer Aufnahme aus dem Proberaum klingt. Geht man aber mit einem offenen Ohr an die Songs heran, wird man mit großartigen Nummern wie 'Joy Division Tool', 'You're A Sanctimonious Prick' oder dem abschließenden Titeltrack belohnt.
Leider können aber nicht alle Tracks auf dem Debüt mit den bereits erwähnten Highlights mithalten und so ist es insbesondere das 'Shit You Don't Need'-Trio, das für mich ganz klar in die Kategorie Füllmaterial fällt und die Trackliste damit unnötig aufbläht. Dennoch werden gerade Freunde von ungeschliffenem Oldschool Punkrock mit "The Three Chords Of The Apocalypse" ihre Freude haben und auch ich würde mich sicher dazu hinreißen lassen, dem Trio bei einem Konzert einen Besuch abzustatten, denn für die Bühne ist das energiegeladene Material dieser Scheibe wie gemacht.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs