SPARTAN - Of Kings And Gods
Mehr über Spartan
- Genre:
- (Melodic) Death Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Pest Records
- Release:
- 14.01.2022
- The Fires Of Helios (Intro)
- Prometheus
- Birth Of A God (Alexander Part 1)
- A Siren Song (Odysseus Part 2)
- The Trial
- Son Of Kronos (Interlude)
- King Of The Pantheon
- Supremacy
- Tomb Of The Great (Alexander Part 2)
- Kingdom Of The Dead (Odysseus Part 1)
Zwar SPARTAN aber noch keine Spartiaten
Spätestens seit 300 dürfte jedem klar sein, dass die spartanische Geschichte vor allem eins ist, nämlich zu 100% Metal. Als stärkste Militärmacht des alten Griechenlands verschrien und von allerlei Geschichtenerzählern bis zur Helmspitze romantisierte Schlachten und Epen geben genug Nährboden für eine sinnvolle Verarbeitung im musikalischen Schwermetal.
Diese Inspirationsquelle der griechischen Mythologie hat in der Vergangenheit bereits für fantastische Songs und Platten gesorgt, wobei insbesondere die VIRGIN STEELE Alben "The House Of Atreus Act 1 & 2" bei mir auch in Heavy-Rotation liefen und dafür gesorgt haben, dass mein Interesse sobald etwas in diese Richtung schielt sofort geweckt wird.
Doch bevor falsche Erwartungen aufkommen - mit prädestinierten Epic Metal oder True Metal hat der griechische Stadtstaat nichts am Hut.
Hier gibt es nämlich ziemlich skandinavischen Melodic-Death-Metal auf die Ohren, d.h. es dröhnen genretypische Growls aus dem Äther, auf Klargesang Spielereien wird weitestgehend verzichtet und das ganze Songwriting ist sehr gitarrenorientiert.
Bestes Beispiel dürfte dafür 'Birth Of A God (Alexander, Pt. 1)' sein. Das ist sauber runtergeballert, prima produziert und lädt zum Moshen ein, man sollte aber kein innovatives Melodiefeuerwerk erwarten oder Hooks und Refrains, welche im Gedächtnis bleiben. Das Gesamtniveau ist dann doch eher eine grundsolide Landstreitkraft und weniger eine Elitekraft, wie man es von Spartiaten erwarten würde.
Ich würde sogar so weit gehen, dass sich SPARTAN mit seinem engen lyrischen Konzept keinen Gefallen tut und somit Erwartungen schürt, welche auf Albumlänge dann nicht eingelöst werden. Außer den Texten gibt es leider wenig was zur Gesamtatmosphäre beiträgt. Weder werden, wie z.B. bei EX DEO, bombastischere Elemente und Soundscapes eingepflegt (Qualität jetzt mal ungeachtet) noch landestypisches Instrumentarium und traditionelle Melodien und Rhythmik verarbeitet, wie bei VILLAGERS OF IOANNINA CITY.
Das könnten zukünftig zwei Ansätze sein, etwas mehr Fleisch ans Storytelling zu bekommen. Denn aktuell bleibt nur ein überflüssiges Interlude ohne Atmosphäre und mit 'A Siren Song (Odysseus, Pt. 2)' zumindest ein Track, welcher durch den weiblichen Gesang und das daraus resultierende Wechselspiel am Mikro die Stimmung transportiert, welche der Songtext vermitteln möchte.
Potential ist auf jeden Fall vorhanden und auch ich bin durchaus interessiert, mit welcher Streitkraft aus Lakonien wir bei Album Nummer drei rechnen können. Bis dahin gilt die Devise - weiter trainieren.
PS: Gibt es eigentlich eine Band, welche sich die persische Perspektive als Kernthematik auf die Fahnen geschrieben hat? Ich bin über jede Empfehlung dankbar.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Stefan Rosenthal