SPEEDRECORDER - Something To Hold Onto
Mehr über Speedrecorder
- Genre:
- Rock
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 23.05.2008
- Magic Can
- Actor Without A Scene
- Normality Is Boring
- The Light Of A New Time
- Endless
- My Addiction (Needs A Day Off)
- Hold On, Deny
- A Thousand Pieces
- Spiral Galaxies
- The Road
- Surveillance
- Like An Irakandji
- Diabolic Greed
- Out Of Nowhere
- Once In A Lifetime
Grundsolider und absoluter ehrlicher Gitarrenrock, der packt, wo aalglatte Produktionen einfach nur ins Belanglose abrutschen.
In fast zehn Jahren als Musikjournalist läuft man durchaus Gefahr den Blick für das zu verlieren, was einen eigentlich dazu bewogen hat, sich für diesen Job zu bewerben, bzw. sich dazu überreden zu lassen (O-Ton: "Wir brauchen jemanden mit deinem scheiss Musikgeschmack, Michael!"): die Liebe zur Musik.
Und wenn man genauer darüber nachdenkt, warum das eigentlich so ist, kommt man auch auf die Spur, dass die Liebe zur Musik nicht halb so oft heraus zu hören ist, wie man eigentlich annehmen sollte. Die moderne Musik ist oftmals so dermaßen überproduziert, dass man ausser den offensichtlichen Motiven im Songwriting und in den Texten kaum etwas davon mitbekommt, was genau die Musiker jetzt eigentlich dazu bewogen hat, eben genau diese Platte aufzunehmen. Die Einstellung "Hey, nehmen wir mal ein wenig Musik auf." wird wohl seltener als ausreichender Motivsatz herhalten dürfen. Aber es kommt vor. Und dann kommt so etwas wie die neue Platte von SPEEDRECORDER dabei raus, die auf "Something To Hold Onto" hört, und in etwa das lockerste Stück Rock darstellt, das mir in den letzten Wochen untergekommen ist.
Die Art und Weise, wie hier die Platte zusammengeschustert wurde, ist derbst sympathisch: einfach, ohne großes technisches Brimborium, mit sehr viel Herzblut. Zwar verzichtet man auf den großen Wurf im Songwriting und serviert bodenständigen Gitarrenrock mit Indie-Zitaten, aber mehr will man auch garnicht, wenn man der Platte zuhört, die so sehr nach Garage klingt, dass es eine Freude ist.
Wobei man hier darauf hinweisen muss, dass die freie und ehrliche Art nicht einschließt, dass der Sound grottig ist. Er kann sich hören lassen, doch vom Hocker gepustet wird man hier nur von der Stimmung, die die Platte kreiert. Das Tempo, in dem die Musik agiert, ist dabei sehr variabel. Hier werden gesangslastige Songs präsentiert, die es durchaus ruhiger angehen lassen, und Knüller, die so schnell sind, dass der Sänger dabei Probleme hat, mit dem Rest der Band mitzuhalten. Was man hört. Und irgendwie nicht als Manko ankreiden will.
Den Spielspaß, den man hier raushört, wandelt sich ohne weiteres in Hörspaß um und das schafft nicht jede Band. Definitiv jedem Liebhaber von ehrlicher und authentischer Stromgitarrenmusik zu empfehlen.
Anspieltipps: Like An Irukandji, Actor Without A Scene, Out Of Nowhere
- Redakteur:
- Michael Kulueke