SPEKTR - Mescalyne
Mehr über Spektr
- Genre:
- Industrial Black Metal
- Label:
- Debemur Morti Productions
- Hollowed Contact
- Mescalyne
- Maze Of Torment
- Revelations
Der Schreiber dieser Zeilen kann sich noch gut erinnern, als er halb so alt war wie heute und den Schulhof mit seinem ersten Knüppelalbum per Kassettenrecorder beschallte. (Für nach 1990 Geborene: "Kassetten" waren einst die Alternative zum CD-Vorgänger "LP".) "Ich hör da bloß Rauschen", kommentierte eine Mitschülerin die damaligen NAPALM-DEATH-Ergüsse. Nun, was hätte diese Metal-Verkennerin wohl zur heute vorliegenden SPEKTR-Mini gesagt? Hier hört nämlich selbst der inzwischen nicht nur Grindcore-, sondern auch Black-Metal-erprobte Rezensent nur Rauschen.
Eine diabolische Geräuschkulisse ertönt, es dauert Nerven zehrende anderthalb Minuten, bis extrem verzerrtes Geblaste aus den Boxen rumpelt. Und zwar derart mit dem Kreischgesang verwurstelt, dass im Vergleich selbst NATTEFROSTs Soloalben wie Highend-Produkte klingen. Eine gute halbe Minute dauert der Black-Metal-Einschlag, ehe sich Rhythmusspielchen und weitere Rauschcollagen abwechseln. Zu Beginn des folgenden Titelsongs erinnert das Ganze dann schon fast an Drum-'n'-Bass-Experimente, dem sich ein französisches Sprachsample hinzu gesellt. Wirklich bedrohlich klingt aber nur das Instrumental 'Maze Of Torment', das auch als Soundtrack in einem x-beliebigen Psychoschocker funktionieren könnte. Seine Filmvorliebe zeigt das französische Duo dann auch in dem abschließenden Industrial-/Black-Metal-Zwitter 'Revelations', diesmal mit einem deutschen Filmzitat (vielleicht aus "Das Testament des Dr. Mabuse"?): "Herrrschaft des Verrbrrechens. Verrbrrechen, die einzig allein das Ziel verrfolgen, Angst und Schrrecken zu verrbrrreiten!"
Ganze schwere Kost, was die beiden Franzosen kl.K. und Hth hier präsentieren. Keine Ahnung, was das Projekt vorher so veröffentlicht hat, und bei gefühlten 95,9 Prozent Rauschen auf dieser Mini-CD will ich eigentlich auch gar nicht so genau wissen. Zwar schafft es "Mescalyne" nach mehreren Durchläufen schon, eine gewisse Faszination für sich in Anspruch zu nehmen. Wirklich empfehlenswert ist dieser Rsychotripp allerdings wirklich nur für Leute, die gerade das Namensgebende Halluzinogen aus einem mittelamerikanischen Kaktus genascht haben.
Anspieltipps: Bei vier nahezu identischen Rauschcollagen?
- Redakteur:
- Carsten Praeg