SPEKTR - Near Death Experience
Mehr über Spektr
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Candlelight/Soulfood
- Release:
- 07.07.2006
- The Violent Stink Of Twitching Terror
- Astral Decent
- Climax
- Phantom Reality
- Visualization
- Whatever The Case May Be
- Disturbing Signal
- Union Mystica
- His Mind Ravaged, His Memory Shattered
- The Near Death Experience (The Screen Method) VIDEO
Musik ist relativ – das wird dem Hörer wieder einmal deutlich vor Augen gehalten beim zwiespältigen Genuss des Zwei-Mann-Studioprojektes SPEKTR, das sich irgendwo zwischen primitivem Black Metal und noisigen Industrialklängen seine Nische sucht. "Near Death Experience" ist gemäß dieser Stilmischung auch ein Potpourri aus Zwischenspielen und einer Annäherung an den Begriff 'Lied'. Hört man in das Intro von 'The Violent Stink Of Twitching Terror' rein, denkt man zunächst: Okay, ganz nett bedrohlich und beklemmend. Das macht Hunger auf mehr. Nach drei Minuten gehen dann die Bienenschwarmgitarren los und man muss sich erst einmal zurechtfinden in diesem Brei, der da durch die Boxen blubbert. Die Produktion der Drums scheint nicht so recht stattgefunden zu haben. Ultra-true oder einfach nur ganz übel? Meine Wenigkeit entscheidet sich für letztere Option, denn nach einigen Minuten wird offenkundig, dass die Musikalität der beiden Protagonisten doch sehr stark eingeschränkt zu sein scheint, zumindest zeigt man nicht gerade viel vom möglicherweise vorhandenen Potenzial. Dieser undurchsichtige Lärm ist wirklich nichts für schwache Nerven.
Wohlgemerkt: Atmosphäre können SPEKTR erzeugen, Musik aber sieht für mich anders aus. Dazu ist die Gewichtung in Richtung vieler lärmender Retortenparts aus der Büchse und nur wenig instrumental eingespielter Sequenzen zu einseitig. Man wartet immer sehnlich auf eine Eruption, aber die kommt viel zu spät und viel zu selten. Als Soundtrack für den dunklen Keller lässt sich "Near Death Experience" durchaus genießen, jeder Musikpädagoge beißt sich aber auf die Zunge, bei den Attributen, die ihm zu SPEKTR einfallen. Einzig 'Phantom Reality' ließe sich mit viel Wohlwollen ein Lied nennen. Zwischendurch lässt sich gar ein Gitarren-Schneestrum wie in DISSECTIONs 'Unhallowed' erkennen, aber ein Moment in 47 Minuten ist mir dann doch zu wenig, um dieses Album jemand anders als dem Müllmann anzubieten.
Anspieltipps: Mit Wohlwollen 'Phantom Reality'.
- Redakteur:
- Patrick Gödde