SPEKTRUM, THE - Regret Of The Gods
Mehr über Spektrum, The
- Genre:
- Death Metal / Black Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Noisehead Records / Twilight
- Release:
- 19.04.2011
- Dysangelium
- Walking Among Your Gods
- Diatharna Thoron (The Seeds Of Immorality)
- Visions Of Insanity
- ... And Darkness Falls
- Nephelas (The Abyss Of Mankind)
- Spiritus Noctum
- Unveiling The Abyss
- Doomthrone
- Between Eternities
- Aeternas Veritas
- The Day I Closed My Eyes
- Atropos
Finsterer und theatralischer Bombast zwischen DIMMU BORGIR und SAMAEL.
Die Portugiesen von THE SPEKTRUM werden in der Fachliteratur gerne mal unter Melodic Death Metal einsortiert, wobei ich finde, dass diese Einschätzung nicht nur zu kurz greift, sondern das orchestrale Klangbild und die schwarze Ausstrahlung der Band sogar völlig verkennt. Schon das atmosphärisch finstere Intro spricht eine ganz andere Sprache und dies setzt sich im folgenden 'Walking Among Your Gods' fort. Meine ersten Assoziationen gehen somit auch in eine ganz andere Richtung: Es schießen mir vor allem neuere DIMMU BORGIR und mittlere SAMAEL durch den Kopf. Der kehlige, sauber artikulierte und sehr weit im Vordergrund stehende Gesang erinnert mich ziemlich stark an Vorph, während die ausgedehnten Synth-Passagen und die von ihnen erzeugte orchestrale Stimmung das Werk der norwegischen Bombast-Blackies aufgreift.
Dieses Muster durchzieht das Album zunächst über weite Strecken, setzt aber immer wieder neue Schwerpunkte. So sind es bei 'Diatharna Thoron' Geigenklänge, bei 'Visions Of Insanity' teils geflüsterte Vocals und eine gruselige Stimmung, welche die gelungene Theatralik des portugiesischen Quintetts sehr effektiv transportieren. Etwa in der Mitte der Scheibe wird die Mélange jedoch etwas vorhersehbar und es wird fassbar, warum mancher die Band gen Melodic Death einsortiert. Die Stücke verlieren an Charakterstärke und Individualität. Die Kreativität der Band reicht offenbar nicht ganz, um ein Album ohne Längen abzuliefern. Gerade ein Stück wie 'Nephalas' ist doch ein wenig stereotyp geraten und hat kaum Spannungsbögen.
Zum Glück kriegen die Lusitanier mit 'Doomthrone' und 'Between Eternities' die Kurve wieder und servieren uns auch zum Abschluss noch einige starke Tracks, die allerdings nicht mehr ganz an das Niveau der ersten drei Stücke heran kommen. Wenn die Band für ihr drittes Studioalbum die Stärken des Einstiegs noch weiter ausbaut und den schwarzen Bombast perfektioniert, dann traue ich ihr noch viel zu. Für den Anfang reicht es noch nicht ganz an die Spitze, aber ein erster positiver Eindruck ist hinterlassen.
Anspieltipps: Walking Among Your Gods, Diatharna Thoron, Visions Of Insanity, Doomthrone
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle