SPELL - For None And All
Mehr über Spell
- Genre:
- Heavy Metal / Hard Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Bad Omen Records
- Release:
- 13.05.2016
- Madame Psychosis
- Whipping Sigils
- Too Late
- The Sickness Unto Death
- River Of Sleep
- Seance
- The Veil
- Dark Desires
- Vanitas
- The Sphinx
Volle Kraft zurück.
Hoppla, da geht aber jemand schwungvoll in die Vergangenheit zurück. SPELL aus Kanada lieferte auf dem direkten Vorgänger noch recht ungehobelten Metal, nur um mit "For None And All" nun an der stilistischen Grenze zwischen Heavy Metal und Hard Rock angekommen zu sein, die gerne auch mal als Proto Metal bezeichnet wird.
Im deutlich reduzierteren, teils filigraneren Klangbild und einer entsprechenden Instrumentierung kommen die neuen Songs jedoch viel besser zur Geltung, als dies auf dem Vorgänger noch der Fall war. Dabei bricht sich eine düster-melancholische Aura Bahn, die man als leicht gruselig oder okkult bezeichnen könnte und die sicher von dem nasalen, schneidenden Gesang noch befördert wird. Doch es ist mehr, die Lieder auf "For None And All" umweht dieser Hauch des Bösen, das trotz der eingängigen Melodien immer hängen bleibt und der dieses Album aus der Masse der Retrobands heraushebt.
Aber Atmosphäre allein reicht auch nur so weit, man muss auch ein paar gute Songs schreiben können. Glücklicherweise ist das für SPELL kein Problem und allein der Überhit 'The Veil' reicht schon fast als Kaufargument aus. Es bleibt jedoch nicht bei einem solchen Hit, insgesamt finden sich eine ganze Reihe vorzüglicher Kompositionen auf der Scheibe, von denen oben genannter nur der überragendste ist. Auch 'Dark Desires' kann überzeugen, oder der Opener 'Madame Psychosis'. Ob sich 'The Sickness Unto Death' dem dänischen Existenzialisten Kierkegaard widmet, oder doch eher klassische Bibelexegese betreibt, entzieht sich gerade meiner Kenntnis, ein guter Song ist aber auch das.
So bleibt mir eigentlich nur, festzuhalten, dass SPELL durch konsequentes Abspecken des eigenen Sounds den Kompositionen mehr Raum zum atmen gibt, zehn unterhaltsame Kompositionen auf ein Album gepackt hat, die immer leicht gruselig tönen und Fans früher JUDAS PRIEST wohl sehr gut gefallen dürften. Das ist wenig revolutionär, aber verdammt gut gemacht und so sollten sich Freunde klassischen Heavy Metals diese Scheibe auf ihren Einkaufszettel schreiben und bei nächster Gelegenheit Probehören.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst