SPELL - Opulent Decay
Mehr über Spell
- Genre:
- Hard Rock / Regressive Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Bad Omen Records
- Release:
- 20.03.2020
- Psychic Death
- Opulent Decay
- Sibyl Vane
- Primrose Path
- The Iron Wind
- Dawn Wanderer
- Deceiver
- Ataraxia
- Imprisoned By Shadows
- Saturn's Riddle
Der Kult der blauen Äuster.
Seit "Opulent Decay", das neue Album von SPELL, zum ersten Mal bei mir rotierte, fühle ich mich in den Klangkosmos von BLUE ÖYSTER CULT in den 80ern zurückversetzt. Die Band covert auf dem Album keine Stücke von BLUE ÖYSTER CULT, und es ist mir wichtig klarzustellen, dass sie auch nicht durch die kalte Küche Melodien des mutmaßlichen Vorbildes gemopst hat. Doch wenn ich den gedehnten, leicht ironischen Gesang, die Chöre, die Sounds der Gitarren und Tasten höre, befinde ich mich atmosphärisch im Umfeld von 'Burnin' For You' und 'Shooting Shark'.
Das liegt vor allem auch daran, dass "Opulent Decay" besonders im ersten Drittel entspannte Lässigkeit durch robusten Rock transportiert, an dem der drückende Bass (Man höre nur 'Sibyl Vane' an!) und das kraftvolle Getrommel mit überraschend hoher Schlagzahl bemerkenswert sind; die Leadgitarre hingegen lässt insgesamt ein wenig zu wünschen übrig. Und nur selten dürfte ein unterschwellig düster-bedrohlicher Sound mit solcher Coolness präsentiert worden sein wie in 'Primrose Path'. Doch in der Mitte des Albums schlägt die Lässigkeit dem kanadischen Trio ein Schnippchen. 'The Iron Wind' eiert über einer banalen Melodie, bevor 'Dawn Wanderer' auch mit nettem Gitarrenlick richtungslos bleibt. Aber in der wieder besseren Schlussphase gewinnen Nummern wie 'Deceiver' oder 'Imprisoned By Shadows' Härte und Spannung und 'Saturn's Riddle' eine doomige Schwere, was in seiner Wirkung durch den Gegensatz zum eingestreuten A-Cappella-Chor 'Ataraxia' verstärkt wird. Die Qualität betreffend, hat diese Scheibe eine U-Form, insofern ist meine Punktwertung unbedingt als Durchschnittswert zu verstehen
Wenn eine Gruppe deutlich an eine andere erinnert, fällt es schwerer, eine Beziehung zu ihrer Musik aufzubauen. Dennoch sind besonders gegen Anfang und Ende dieser CD einige gelungene Stücke zu hören, und genau wie BLUE ÖYSTER CULT kann ich mir auch die Jungs von SPELL nicht ohne ein Grinsen hinter dem Gesicht vorstellen. In diesem Sinne: (Don't Fear) The SPELL.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Stefan Kayser