SPELL - The Full Moon Sessions
Mehr über Spell
- Genre:
- Heavy Metal / Hard Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Bad Omen Records
- Release:
- 26.10.2018
- Never Enough
- Sisters Of The Moon
- Electric Witchery
- Possessed By Heavy Metal
- Shocker
- Maniac
- Conquer The Skies
- Ozymandias
- Too Wild To Live
- Zott Lee
Wieder gut erhältliches (Rumpel-)Debüt.
Schon seit einigen Monaten wieder gut erhältlich ist das Debüt der Kanadier SPELL. "The Full Moon Sessions" kam ursprünglich 2014 auf den Markt. Im Herbst 2018 nahm sich dann Bad Omen Records (FLIGHT, WRETCH, WYTCH HAZEL) der Sache an und brachte uns nach dem herausragenden zweiten Album auch das Debüt wieder auf den Markt, und zwar sowohl auf CD als auch auf Vinyl.
Es gibt 39 Minuten arg traditionellen Heavy Metal, der mehrmals tief in die siebziger Jahre hineinschielt. Der okkult angehauchte Sound ist nicht nur von JUDAS PRIEST oder RAINBOW beeinflusst, sondern erinnert auch an aktuelle Retro-Rocker wie HORISONT oder DEAD LORD. Dabei ist der warme Gitarrensound von Graham McGee (SYRINX) natürlich Pflicht für eine solche Veröffentlichung: Sänger Cam Mesmer war früher bei den Thrashern STRYKER aktiv, passt gesanglich aber deutlich besser zu diesem anachronistischen Klangbild. Bei der Songauswahl überrascht das Cover von 'Sisters Of The Moon'. Der Song stammt vom "Tusk"-Album von FLEETWOOD MAC (1979) und erreichte ganz knapp die Top 100 der US-amerikanischen Single-Charts und ist wohl nur den Fans der Band noch präsent. Die Stevie-Nicks-Nummer wird aber hervorragend in den Bandsound eingefügt und passt stimmig super auf das Album.
Prägender für das Album sind aber sicher die traditionalistischen Metalsongs, die von hohen Schreien und sägenden Riffs geprägt werden. Insgesamt vier Songs finde ich, die von der Vorgängerband STRYKER übernommen wurden - 'Too Wild To Live (Too Young To Die)', 'Maniac', 'Shocker' und 'Possessed By Heavy Metal'. Insgesamt drei Titel finden sich nur auf diesem Re-Release, der die Scheibe von der Länge her also mächtig aufwertet. Aus dem Konzept fällt nichts, das passt alles harmonisch ins Gesamtgefüge. Einzig den drei älteren Titeln merkt man ihre thrashige Vergangenheit phasenweise an, sie sind teils noch recht rau, das etwas mystisch-sphärische Element des Nachfolgers geht dieser Scheibe leider noch ab. Das sorgt auch dafür, dass sie nie ganz den Reiz von "For None And All" entfalten kann. Alles ist hier fein gemacht und eingespielt, aber es fehlt der letzte Kick, der dafür sorgt, dass die Scheibe häufiger rotieren würde.
Trotzdem gefällt mir das Album, gehört für mich aber eher in die Kategorie, die ich mir günstig mal mitnehmen und ins Regal stellen wwill (natürlich auch, weil ich bei SPELL komplett bleiben will). Zum Neupreis brauche ich das aber nicht. Daher empfehle ich zum Einstieg lieber das zweite Album, und wer es dann etwas rauher möchte, kann den Weg zurück wählen.
Anspieltipps: Never Enough, Ozymandias.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Jonathan Walzer