SPELLBLAST - Battlecry
Mehr über Spellblast
- Genre:
- Melodic Power Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Fuel Records
- Release:
- 23.04.2010
- Cold Wind Of Death
- Drinkin' With The Gods
- History Of A Siege - Heroes
- Path On The Sea
- Ragnarok (Dream Of The End)
- Soldier's Angels
- Raid Day
- History Of A Siege - Slaughter
- Northern Star
- Brave And Fierce
- Command Charge
- Battlecry
Ein weiterer Beweis für das Comeback der italienischen Metal-Szene!
Was ist da nur gerade in Italien los? Einst müde belächelt scheint die dortige Power-Metal-Szene nun den endgültigen Anstoß zu einem Revival im kleineren Rahmen zu geben, da es derzeit wohl keine Nation gibt, die für melodisch orientierte Traditionalisten mehr im Angebot hat als die Damen und Herren vom Stiefel. Dass Gruppen wie LABYRINTH sich beispielsweise wieder auf ihre Anfangstage besinnen und den progressiven Ballast abwerfen, ist ein ebenso deutliches Signal wie der Abbau theatralischer Elemente im RHAPSODY (OF FIRE)-Lager. Back to Basics lautet die offenkundige Devise im Süden Europas - und das bringt Bands wie SPELLBLAST auf den Plan, die als Erben der ersten erfolgreichen Generation die bekannten Classic-Metal-Elemente des italienischen Undergrounds mit ein wenig Kitsch und Bombast zusammenbringen und jenes Revival maßgeblich vorwärts bringen.
SPELLBLAST als Innovatoren zu bezeichnen und den Fortschritt im südlichen Kontinent an Bands wie ihnen festzumachen, wäre in diesem Zusammenhang aber dennoch vermessen. Die Band kombiniert Bekanntes, mischt es mit vielen rassigen Keyboards, nutzt die Doublebass als ständigen Taktgeber und endet genau dort, wo Alben wie "Return To Heaven Denied" damals als krasses Gegenstück zum ermüdenden Speghetti-Metal in die Bresche gesprungen sind. Und das ist der Punkt: SPELLBLAST fabrizieren nichts Neues, setzen in den bewährten Gefilden jedoch deutliche Akzente beim Songwriting. Da gibt es keine irrsinnig langen Nudeleien am Griffbrett, und ebenfalls arbeiten die Italiener nicht mit fünffach gedoppelten Chören und kitschigen Backings. Der Sound ist basisnah, zwar durch diverse Tastenzutaten erweitert, aber aufgrund der sehr angenehmen Produktion nirgendwo glatt gebügelt und verwaschen. SPELLBLAST bevorzugen stattdessen die rauen Ansätze, nehmen sich dafür die Inspiration aus dem neueren US-Metal und schaffen in der Zwischenzeit Hooklines, die flott hinein-, aber gar nicht mehr so flott herausgehen. Das Ohrwurm-Potenzial erinnert an die ersten beiden SONATA ARCTICA-Alben, die Arrangements trotz der manchmal überschäumenden Keyboard-Fanfaren an besagten LABYRINTH-Klassiker - und ganz oben drauf thront schließlich das schmutzige Organ von Jonathan Spagnuolo, der den einheimischen Eierkneifern mal zeigt, wie man richtig shoutet.
Nun, "Battlecry", der neue Silberling, auf dem sich sogar Fabio Lione verewigt hat, mag im Grunde genommen zwar nur ein völlig herkömmliches Heavy-Metal-Album sein. Aber es steht trotz der klaren Affinitäten deutlich über dem Einerlei der italienischen Szene!
Anspieltipps: History Of A Siege. Heroes, Raid Day, Battlecry
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes