SPELLBOOK - Deadly Charms
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/2022
Mehr über Spellbook
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Cruz Del Sur Music
- Release:
- 23.09.2022
- 1928
- Rehmeyer’s Hollow
- Goddess
- Pandemonium
- Her Spectral Armies
- The Witch Of Riley Creek
- Deadly Charms
- Night Of The Doppelganger
- Out For Blood
Rockt als wäre es 1978<br />
SPELLBOOK die zweite ist da und das ist ein Grund zur Freude. Denn auf "Deadly Charms" rocken die Herren nochmal um einiges energischer als auf ihrem starken Debüt. Wer alte BLACK SABBATH und generell den schwerfälligeren Hard Rock der Siebziger liebt, der kommt einmal mehr an dieser Band nicht vorbei.
Im Vergleich zum Debüt hat sich dabei gar nicht so viel geändert, lediglich die Songs sind noch etwas eingängiger geworden, hier und da wurden ein paar Parts eingebaut, die noch mehr in Richtung der frühen NWOBHM schielen und die ruhigeren Passagen wurden besser in die Songs eingebunden.
Das Ergebnis ist ein Album geworden, das vom ersten Ton an mächtig rockt, das immer wieder wunderbar epische Passagen aufbietet, wie im grandiosen 'Her Spectral Armies' und das auch den knackigen Hit nicht verschmäht, zu hören in 'The Witch Of Riley Creek'. All das ist äußerst kompetent eingespielt und mit einem natürlichen Sound gesegnet, der jedem Instrument ausreichend Raum gibt und dennoch an den entscheidenden Stellen ordentlich Druck aufbaut. Dazu gibt es eine ganze Reihe herrlicher Gitarrensoli zu bestaunen, die zwar das Rad nicht neu erfinden und der Fraktion der Technikfetischisten nicht mal ein müdes Lächeln entlocken dürften, die aber genau so in diesen Sound gehören. Es macht hier einfach Spaß, zuzuhören, wie Noten immer weiter in die Länge gezogen werden, mit ausreichend Platz zum Posen für den Gitarristen.
Generell ist Spielfreude und die Begeisterung für jene, gern Proto Metal genannte Musik der späten Siebziger und frühen Achtziger das Pfund mit dem SPELLBOOK wuchert. Da ist es dann auch fast egal, dass auf "Deadly Charms" so gut wie keine Innovation stattfindet, man das Album im besten Sinne auch altbacken nennen könnte und es nicht verwundern würde, wenn einem jemand die Platte als vergessenen 1978er-Release verkaufen würde. Denn das hier macht einfach Spaß, der Mix aus Doom, protzigem Hard Rock und NWOBHM, der schneidend-nasale Gesang, es passt schlicht alles und wer klassichen Stahl im Schrittempo mag, der kommt an dem Album nicht vorbei.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst