SPELLBREAKER - House Of Cards
Mehr über Spellbreaker
- Genre:
- Heavy Metal / Thrash Metal / Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 16.02.2015
- Siege Of '73
- Borders
- Last Piece Of The Puzzle
- Losing Home
- Meet Me In The Middle
- Wendigo
- Shed
- House Of Cards
- The Shadow Of Mt. Rushmore
Kartenhaus mit festem Fundament
SPELLBREAKER macht nun schon seit einigen Jahren den Underground unsicher und platziert sich mit der eigenwilligen Mischung aus Heavy, Thrash und Melodic Death Metal geschickt zwischen allen stilistischen Stühlen. Wobei auf dem aktuellen Langspieler "House Of Cards" der Power Thrash klar überwiegt. Im für eine Eigenproduktion ordentlichen Sound wird hier sehr direkt gerifft und soliert, wärhend Sänger und Bassist Lance seine Stimme in den verschiedensten Klangfarben präsentiert. Der gute Mann ist klar das Ass im Ärmel der Bielefelder, das sie gerne noch etwas prominenter ausspielen könnten - seine Stärke liegt offensichtlich im melodischen Gesang, der vielleicht stärker in den Mittelpunkt gestellt werden sollte, da ihm das aggressive Shouting hörbar nicht ganz so liegt.
Beim Songwriting legt die Band Wert auf Abwechslung und Anspruch; die Riffs, die dabei herauskommen, sind sehr hörenswert und zeigen, dass man auch im Grenzgebiet aus Heavy und Thrash noch immer neue, gute Ideen haben kann. Da auch der Bass schön im Mix untergekommen ist, wird hörbar, dass Lance nicht nur singen, sondern auch den Tieftöner zupfen kann. Hier wird ordentliche Bassarbeit mit eigenen Ideen und Variation geboten, ohne den Groove einer guten Rhythmusabteilung zu vernachlässigen. Rein von den Anlagen stimmt also alles bei SPELLBREAKER und es kann dementsprechend nur an den Songs selbst liegen, dass hier keine höhere Note unter dem Review steht. Und ja, dort liegt der Hund dann auch begraben, denn zu wenige der neun Lieder bleiben wirklich bei mir hängen. Das abschließende Epos 'The Shadow Of Mt. Rushmore' ist solch eine Ausnahme, das knackige 'Last Piece Of The Puzzle' ebenfalls. Doch dazwischen gibt es eben auch viel Material, das nicht schlecht ist, aber eben auch nicht packend genug, um in meinem Gedächtnis auf Dauer Wurzeln zu schlagen.
Hier wird eindeutig Potential verschenkt und ich hoffe, dass das Problem bei einem weiteren Album von SPELLBREAKER behoben wird. Denn hier schlummert eine Perle des deutschen Undergrounds, die geschickt zwischen den Genres agiert und einen eigenen Sound entwickelt hat. Es wäre schade, wenn das nicht honoriert würde und auch Songs dabei herauskämen, die dem Potential der Band gerecht würden.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst