SPELLCASTER - Under The Spell
Auch im Soundcheck: Soundcheck 07/2011
Mehr über Spellcaster
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Soulseller Records (twilight)
- Release:
- 11.07.2011
- Spellbound
- Chainsaw Champion
- Molten Steel
- Locked On
- Power Rising
- Nite Of the Hellbeast
- Sands Of Fear
- Spellcaster
Exzellenter Speed Metal aus Oregon!
Wer erinnert sich an die Sampler "Pacific Metal Project" und "Northwest Metalfest"? Da waren Bands wie HEIR APPERANT, ROTTWEILER, METAL CHURCH und GYPSY KYSS vertreten, um die musikalische Vielfalt und auch Qualität dieser Region in den 80ern zu belegen. Nun macht sich die Band SPELLCASTER auf, um die Fußstapfen dieser großen Vorbilder zu treten. Die "Spells Of Speed"-EP konnte im letzten Jahr schon ein wenig Aufmerksamkeit erregen. Nun schieben Heavy Artillery Records den ersten Longplayer hinterher, auf dem auch alle Nummern besagter EP vertreten sind.
Wer SPELLCASTER bisher nicht gehört hat, dem sei gesagt, dass die Band rotzfrechen Speed Metal serviert. Und zwar in einer Weise, wie man sie heute nicht mehr so oft zu hören bekommt. Im Gegensatz zu den ganzen jungen Bands der Marke FUELED BY FIRE oder BONDED BY BLOOD treten die Gesellen von SPELLCASTER eben nicht durchgängig das Gaspedal bis zum Anschlag durch. Abwechslung heißt das Zauberwort. So traut man sich zum Beispiel in 'Night Of The Hellbeast' einen zünftigen Midtempobanger aus der Hüfte zu schießen, der allerdings im Soloteil mächtig an Fahrt zulegt. Sänger Thomas Adams spritzt in guter Dosierung schrille Spitzen in die Kompositionen und überzeugt sonst durch kraftvollen, zumeist hellern Gesangstil, der ab und an gern etwas rauer klingen dürfte. Immerhin ist die Musik auch nicht gerade Kuschelrock.
An manchen Stellen gibt es natürlich die obligatorischen Querverweise zu alten Bay-Area-Helden, aber das sehe ich eher als Glück denn als Manko. So gelingt der Band im abschließenden Killersong 'Spellcaster' der Kunstgriff, in den Versen verdammt nahe an EXODUS heran zu thrashen, nur um zwischendurch immer wieder melodische Glanzstücke einzustreuen, die der über sechs Minuten langen Nummer ausreichend viel Facettenreichtum bescheren. So, und genau so möchte ich aktuell meinen Speed Metal hören. Es gibt extrem viele Widerhaken, die dafür sorgen, dass man einzelne Songs im Ohr behält oder auch nach Tagen noch Riffs vor sich hin summt. Energie und Aggressivität schließt halt Eingängigkeit nicht aus.
Tolles Album!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Holger Andrae