SPELLMASTER - Unearthed Arcana
Mehr über Spellmaster
- Genre:
- Fantasy Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Alone Records
- Release:
- 27.11.2020
- Death Spell
- Animate Dead
- Fireball
- Cause Light Wounds
- Sleep
- Dimension Door
- Cone Of Cold
- Stinking Cloud
Vorsichtig herangepirscht
Ein kurzer Blick auf das Artwork genügt und man weiß, dass man sich irgendwo im Zauberwald des Fantasy Metals befindet. Umzingelt von Gwydion dem Bärtigen, Molasar von Morgutar und oOdo dem Unwysen bleibt einem gar nichts anderes übrig als das SPELLMASTER-Debüt mit auf das Abenteuer zu nehmen. "Unearthed Arcana" erscheint hierbei wie aus dem Nichts, gab es von den Kraftmetallern aus Massachusetts vorher keinerlei Veröffentlichungen. Um dem Unterfangen die Königskrone aufzusetzen, fetzen sich vorliegend Orks und Zwerge wie die Kesselflicker, kloppen sich Dämonen und Elfen genüsslich die Birnen zu Brei und wenn bei Donner und Blitz der Drache Feuer speit, setzt er dem "Gute Zeiten, schlechte Zeiten"-Drama für Fantasy-Fans die Piemont-Kirsche auf den Power-Metal-Eisbecher. Ach, die Piemont-Kirsche gibt es gar nicht? Nun, zum Glück kann man sich auf die anderen Sagengestalten verlassen.
Bei all dem Magie-Klimbim darf man natürlich die Musik nicht außer Acht lassen und die lässt sich aus dem Hause SPELLMASTER durchaus hören. Auch wenn das Hauptaugenmerk auf dem Einsatz von Synthesizern liegt, die nah an der Diabetesgrenze zum Einsatz kommen, sorgen die durchaus guten Riffs für das gewisse Maß an Härte und die ausnahmsweise nicht in höchsten Tönen trällernden Vocals für ein Hauch von Bodenständigkeit. Ich habe Böseres befürchtet. Speziell das eröffnende 'Death Spell' und 'Animate Dead' erinnern überraschenderweise an AVANTASIA und EDGUY und dank leichten ANGRA-, MASTERPLAN- und selbstverständlich RHAPSODY (OF WAS-AUCH-IMMER)-Tendenzen ist das Wasser, in das uns die drei Fantasy-Helden werfen, nicht allzu kalt.
Mit 'Cause Light Wounds' und 'Dimension Door' haben es sich zwei weitere Ohrwürmer auf dem Album bequem gemacht, das allerdings nach dem geglückten Start an Qualität etwas abnimmt. Ab und an fällt es dem Hörer dann doch etwas schwer, dem Phantasmagorie-Overkill folgen zu können. Trotzdem hätte ich bei dem Artwork und den im Booklet einleitenden Worten der Band weitaus Schlimmeres erwartet als dieser mit Zuckerguss und Glitzsteinen verzierte, hochmelodische Power Metal, dem es ab und an zwar an Schwung fehlt, aber für künftige Märchen eine grundsolide Basis bildet. Wir bleiben für euch am Ball!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp