SPENCER - We Built This Mountain Just To See The Sunrise
Mehr über Spencer
- Genre:
- Pop-Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Alive
- Release:
- 20.05.2016
- Hidden From The Sun
- Through Your Head
- Utopia
- On A Wire
- Saturday Shoes
- City Lights
- Cruel
- Voyage
- Dividing Lines
- Fireworks
- Harry's Still Sad
Indie-Rock aus der Schweiz.
Ich betrete Neuland, denn diese schweizer Band ist mir leider komplett neu. Okay, Indie-Rock ist ein weites Feld und man kann ja nicht alles kennen, zumal die größten Erfolge der Jungs in Form von Airplay in ihrem Heimatland stattgefunden haben, aber da es die Band bereits seit 2002 gibt und "We Built This Mountain Just To See The Sunrise" immerhin schon ihr viertes Album ist, wird es wohl Zeit, diese Bildungslücke zu schließen.
Laut Bandinfo habe ich es mit gestandenen Musikern zu tun, deren Background immerhin auch Rockabilly und Punk beinhaltet. Nun, davon ist auf dem vorliegenden Album wenig zu hören. Stattdessen erklingt gefälliger Pop-Rock, der nur selten mal richtig losrockt. Der Opener 'Hidden From The Sun' macht rchtig Laune und auch noch Hoffnung auf ein rockiges Album, und tolle Gesangsmelodien wie in 'Through Your Head' hat SPENCER desöfteren zu bieten. Allerdings klingen viele Lieder auch arg poliert und auf Radiotauglichkeit getrimmt. Man höre mal 'Utopia', 'City Lights', 'Harry's Still Sad' oder 'Dividing Lines'. Das ist grundsätzlich nicht zu verdammen, aber leider verringert es die Halbwertszeit einiger durchaus guter Songs.
Trotzdem gibt es noch genug zu loben auf "We Built This Mountain Just To See The Sunrise", wenn man sich an die seichte Heransgehensweise der Schweizer gewöhnt hat. Die kompositorischen Fähigkeiten der Musiker sind aller Ehren wert. Selbst eine stromlinienförmige Popnummer wie 'Saturday Shoes' weiß deswegen zu überzeugen, und durch die Abwechslung, die verhältnismäßig krachige Songs wie 'Voyage' im Gegensatz zu ruhigen Liedern wie 'On A Wire' und dem langen, mit tollem Backgroundgesang aufgepeppten 'Cruel', bieten, läuft das SPENCER-Viertwerk gefällig durch.
Allerdings kann es als Gesamtwerk keinen Enthusiasmus erzeugen, dazu ist der Rock dann doch zu wenig aufsehenerregend über die Strecke einer Dreiviertelstunde. So bleibt als Fazit ein sehr ordentliches, rund produziertes, ansprechendes, aber leider nicht begeisterndes Werk, das mit den beiden besten Liedern gleich zu Beginn punktet, aber im Verlauf der Langrille das Niveau nicht ganz halten kann. Gut ist es aber allemal. Ich könnte mir SPENCER gut auf der Bühne vorstellen. Auf einem Sommer-Festival wäre die Band sicher eine tolle Ergänzung und die Lieder live bestimmt noch eine Spur mitreißender. Da hätte ich Lust drauf.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger