SPHEREDEMONIS - The Revelation Of The Pyramids
Mehr über SphereDemonis
- Genre:
- Modern Progressive Death Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- More Hate Records
- Release:
- 04.04.2017
- The Path Of The Righteous
- From The Depths
- Behold the Hypnotic
- I Choose You
- Rage Array
- Transeptum
- Eternal Rest Gray Pyramids
- Three Secrets Of Ishtar
- Risen In The Sanctuary
Russische Death-Metal-Küche: würzig, vielfältig, inkonsistent.
Auf "The Revelation Of The Pyramids" offenbart das russische Death-Metal-Quintett SPHERE DEMONIS, wieso auch eine ganze Reihe vielversprechender Zutaten nicht zwangsläufig zu einem überzeugenden Gesamtergebnis führen. Dabei besteht kein Zweifel, dass die Herrschaften aus Moskau nicht nur ausgezeichnete handwerkliche Fertigkeiten mitbringen, sondern auch beim Songwriting über den allgemeinen Standard im modernen Death Metal hinaus gehen. Nur leider mangelt es "Sphere Demonis" an einem entscheidenden Punkt: Fokussierung.
Inhaltlich beschäftigen sich die Russen auf ihrem Debütalbum mit sumerischer und akkadischer Mythologie, und dieses inhaltliche Konzept versuchen sie zusammen mit Dark-Metal-Elementen, symphonischen Melo-Death-Verzierungen und einer Prise Deathcore in ihrem progressiv gefärbten Todesbleigrundgerüst unterzubringen. Ein ambitioniertes Unterfangen! Der Opener 'From The Depths' vermengt zu Beginn vertracktes Death-Metal-Gehacke mit kurzen Djent-Groovern und BEHEMOTH-Schwärze – Anhänger brutaler progressiver Stahlklänge dürften hier definitiv hellhörig werden. Das etwas uncharismatisch grunzige Gebrüll Alexander Spartanskiys dürfte nicht jedermanns Sache sein, neugierig macht 'From The Depths' aber allemal. Das viel kürzere 'Behold The Hypnotic' weiß schon deutlich weniger aufzuregen; auch das kurzzeitige Erklingen einer klaren Gesangsstimme befremdet im vertrackt-brutalen SPHERE DEMONIS-Sound zunächst eher. Mit 'I Choose You' liefern die Eurasier anschließend eine pfeilschnelle Blastattacke, die durchaus an die 91 ALL STARS erinnert, den Franzosen auch fast das Wasser reichen kann, atmosphärisch aber nur wenig mit den ersten drei Tracks des Albums zu tun hat – bis ein recht plattes und schwach gesungenes Dark-Metal-Interlude abrupt die Wende einleitet. Irgendwie nicht so recht Fisch, nicht Fleisch.
Immerhin sind zur Mitte der mit 30 Minuten recht kurzen Platte zwei Tracks vorhanden, die beweisen, dass eine klarere stilistische Festlegung die Russen in der Modern-Death-Liga direkt eine Etage höher katapultieren könnte: 'Rage Array' glänzt mit scharfen Thrash-Riffs, High-Speed-Blasts und einer wesentlich zweckmäßigeren akustisch-besinnlichen Instrumentierung im Schlusspart – der Verzicht auf weitere Stilelemente und der Schwerpunkt auf der starken Gitarrenarbeit lassen die Leistungskurve bei Song Nr. 5 klar nach oben schnellen. Und das folgende 'Transeptum' stellt mit der endlich stimmigen Mischung aus DIMMU BORGIR-Düsternis und groovig-metzelnder Instrumentalarbeit das Albumhighlight dar. Unerklärlich, wieso Spartanskiy bei dieser Nummer auch mit bissigem Power-Klargesang zu glänzen vermag, wo er an anderer Stelle eher kläglich schief vor sich hin jammert. Der Fokus liegt in der zweiten Hälfte jedenfalls stärker auf High-Speed-Death, schweift gelegentlich nochmal ins Schwarz-Symphonische ab; mit 'Risen Of The Sanctuary' schleppt sich "The Revelation Of The Pyramids" schließlich nochmal ordentlich metzelnd über die Ziellinie.
SPHERE DEMONIS wirft zwar jede Menge metallisches Potential und Können in die Waagschale, die Band sollte in Zukunft jedoch versuchen, ihre Ausrichtung zu schärfen und weniger an einem wilden und willkürlichen todesmetallischen Potpourri herum zu rühren.
Anspieltipps: Rage Array, Transeptum
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Timon Krause