SPIEGELKELLER - Zauber
Mehr über Spiegelkeller
- Genre:
- Mittelalter/Gothic
- ∅-Note:
- 2.00
- Label:
- Twilight Zone Records (twilight)
- Release:
- 17.06.2011
- Bärentanz
- Zauber Der Nacht
- Kleine Hexe
- Spiel Mit Mir
- Rabenballade
- Tanz Mit Dem Feuer
- Böser Traum
- Ich Hasse Dich
- Sehnsucht
- Spiel Mit Mir (Electro Mix)
Es geht immer noch schlechter – oder doch nicht?
Es heißt ja so gerne, manche gehen zum Lachen in den Keller. Beim Hören von "Zauber" möchte man zum Weinen in den SPIEGELKELLER gehen. Ja, ich weiß, ein selten plumper und doofer Wortwitz. Aber absolut passend zu den plump-doofen Lyrics dieses Albums. Auf der Bandwebsite kann man reinlesen, man tut es aber besser nicht. Bei Track 7 wird gesungen: "Das ist ein böser Traum". Das kann ich wenigstens bestätigen.
Ich weiß gar nicht, warum Twilight Zone Records dieser Band die Möglichkeit gibt, das minderwertige Ergebnis ihres Wirkens schon auf die Bevölkerung loszulassen. Dass SPIEGELKELLER dazu noch nicht bereit sind, beweisen sie auf "Zauber" knapp 37 Minuten lang, und erstmals bin ich über diese Kürze eines Werkes wirklich hocherfreut.
Wo fange ich mit der Kritik an? Die Peinlichkeit der Texte habe ich bereits angesprochen. Die handwerkliche Leistung der Musiker ist kaum besser. Bisweilen mutet das Zusammenspiel der Instrumente ein wenig abenteuerlich an. Den Vogel schießt aber Sängerin Karina ab. Man kann zwar ihrer Stimme eine gewisse Ausdruckskraft nicht absprechen, aber der nervtötend hohe, in seiner Art recht dominante und leider auch sehr invariable Gesang wird einem schon beim zweiten Track zu viel. Den extremen osteuropäischen Akzent bemängle ich dabei nicht mal, denn er sorgt tatsächlich für einige kleine Schmünzler.
SPIEGELKELLER schaffen es weiterhin, keinen einzigen guten Song zu schreiben. Eigentlich müsste man ja schon durch Zufall mindestens einen halbwegs brauchbaren Treffer landen. Nicht so hier. Trotz des Albumtitels ist auf "Zauber" so gar nichts bezaubernd. Auch das traditionelle Instrumentarium wie Geige und Flöten kann keine Akzente setzen. Die Melodien wirken ausgelutscht und haben keinen Charme. Ein ganz klein wenig kann ich positiv vermerken, dass man den Songs zumindest die emotionale Richtung halbwegs anhört. Musikalisch geht der Auftritt auch mehr in die Tiefe, als es die Texte aber letztendlich zulassen.
Ich mag es ja eigentlich gar nicht, eine Nachwuchstruppe derart auflaufen zu lassen, aber SPIEGELKELLER müssen auch kapieren, dass auf "Zauber" noch so ziemlich alles stümperhaft ist und genauso auch beim Hörer ankommt. Hier ist noch jede Menge Feinarbeit notwendig, um im anvisierten Genre, irgendwo zwischen Mittelalter und Gothic, etwas bewegen zu können. Auf "Zauber" können selbst Alleshörer gut verzichten.
- Note:
- 2.00
- Redakteur:
- Leon Fabian